Glossar

Wichtige Labels, Definitionen & Fachbegriffe der nachhaltigen Bauwirtschaft

3-D-Concrete Printing
Computergesteuertes, punktgenaues Auftragen von Betonschichten. Der 3D-Betondruck bietet geringsten Materialschwund, maximale Formtreue ohne Verschalung und eine große Zeiteinsparung.

3-D-Printing
Computergesteuertes Verfahren der additiven Fertigung, in dem Bauteile Schicht für Schicht punktgenau aus aushärtender Substanz aufgebaut werden.

Absorber
Spezielle Materialien, Produkte oder Systeme, die Schallenergie absorbieren und so die Nachhallzeit in einem Raum reduzieren.

Active-Aging-Hub
Anlaufstellen für Senioren in den Stadtvierteln Singapurs, die verschiedene Freizeitaktivitäten anbieten.

Aga Khan Award for Architecture
1977 von Karim Aga Khan IV gestifteter Preis, der jährlich Projekte mit großer sozialer Komponente muslimischer Gesellschaften auszeichnet.

AgBB-Schema
Bewertungssystem: Gesundheitsbasierte Prüf- und Beurteilungskriterien für die Verwendung von innenraumrelevanten Bauprodukten des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten

AIA COTE Top Ten Awards
US-Award, der jährlich an zehn Projekte vergeben wird, die Beiträge zum Klimaschutz, zum Komfort und zur Lebensqualität der Gemeinschaft und Umgebung geleistet haben.

Aktoren
Als Gegenstück zu messenden Sensoren greifen Aktoren (auf Basis der Sensorendaten) in ein System ein.

Akustikbilder
Wandbilder oder -paneele, die sowohl eine ästhetische Funktion als auch eine akustische Funktion erfüllen.

Ananasfasern
Die Faser der Ananasblätter ist ein Abfallprodukt bei der Ernte der Ananasfrüchte. Aus den Fasern können verschiedene erstklassige Stoffe hergestellt werden.

Architektenhaus
Der Gegensatz Architektenhaus zu Fertighaus bezeichnet den Grad standardisierter Vorplanung. Ein reines Architektenhaus ist gänzlich individuell geplant, ein reines Fertighaus komplett vorentworfen. In der Praxis jedoch dominieren Mischformen, wenn beispielsweise beim Architektenhaus auf vorentworfene Detaillösungen zurückgegriffen oder beim Fertighaus Innenwände versetzt werden.

ARGE
Arbeitsgemeinschaft, Zusammenschluss mehrerer Unternehmen zur Ausführung eines gemeinsamen Projekts.

Autarkie
Unabhängigkeit von anderen; Eigenversorgung − wirtschaftlich, materiell, energetisch unabhängig. Auch Teilaspekte des Lebens (z. B. Energie-, Lebensmittelversorgung) kann man autark gestalten.

Bauakustik
Bauakustik befasst sich mit der Untersuchung der Schallübertragung in Gebäuden. Sie umfasst die Aspekte, die Schallqualität in einem Gebäude optimieren, den Schallschutz verbessern und die Raumakustik kontrollieren.

Bauhaus der Erde
Die Bauhaus der Erde gGmbH (Bauhaus Earth) ist eine Initiative, die über einen breiten gesellschaftlichen Diskurs zu einer neuen Vision der gebauten Umwelt kommen möchte.

Bauhaus (eigentlich Staatliches Bauhaus)
1919 von Walter Gropius in Weimar gegründete Hochschule für Kunst und angewandte Kunst, später in Dessau und Berlin mit fünf sehr unterschiedlichen Phasen:

  1. handwerklich-expressives Künstlertum,
  2. Ästhetik des Neuen Bauens,
  3. industrielle Typisierung,
  4. marxistischer Funktionalismus (Hannes Meyer),
  5. gesteigerter Ästhetizismus (Ludwig Mies van der Rohe).

1933 wurde das Bauhaus von den Nazis endgültig aufgelöst.

Bauordnung
Landesbauordnungen basieren auf der Musterbauordnung des Bundes und sind gerade in Bezug auf Brandschutz sehr unterschiedlicher Auffassung. Sachsen, Berlin, Bayern und Baden-Württemberg stehen dem Holzbau aufgeschlossen gegenüber. Die neue Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (VwV TB) Baden-Württemberg von Dezember 2022 macht hier noch mehr möglich, z.B. Dämmung aus Holzfaser, Stroh, Hanf; Brandschutzbekleidung aus Lehm.

Bauteilaktivierung, Thermische Bauteilaktivierung (TBA) oder Betonkerntemperierung (BKT)
Bauteil, das die Massen von Wänden, Böden oder Decken zur Temperaturregulierung (Heizen, Kühlen) mittels integrierter wasserführender Rohrleitungen nutzt.

Bauwende
Politisches Schlagwort, das Bemühungen umreißt zu nachhaltigem Bauen zu kommen.

BBC (Bâtiments basse consommation)
Französisches Zertifikat für Gebäude mit einem Primärenergiebedarf unter 50 kWh pro m².

Behavioral Architecture
Gestaltung von Gebäuden und Umgebungen, die sich aus dem Verhalten von Menschen ableitet und es beeinflussen und lenken soll.

Beton
ein von Menschenhand hergestellter Stein, der schon in römischer Zeit Verwendung fand. Er besteht aus Zement, Gesteinskörnung, Wasser und gegebenenfalls Betonzusatzstoffen und Betonzusatzmitteln. Die Betonherstellung ist für acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, und natürliche Ressourcen werden für die Bestandteile erschöpft. Traditioneller Beton setzt bei der Herstellung pro Tonne Beton rund 900 Kilo Treibhausgas frei. Der Zement ist der klimabedenkliche Bestandteil. Hempcrete, Green Concrete, Carbonbeton oder Cleancrete sind Alternativen.

Betonverfüllstein
Künstlicher Beton-Stein, auch Schalstein genannt, mit inneren waagerechten Öffnungen für Armierstahl und senkrechten Hohlräumen zum Befüllen z.B. mit Beton.

Bewitterter Stahl
Wetterfester Baustahl, der unter einer Rostschicht besonders korrosionsbeständig ist (auch unter der Markenbezeichnung Cortenstahl bekannt).

BIM d‘Or
Französischer Award, der für innovatives Design und Konstruktionslösungen verliehen wird, die auf digitalen Technologien basieren.

Biobeton
steht für verschiedene Verfahren, bei denen biobasierte, regionale Materialien als Ausgangsstoff für Betonkomponenten verwendet werden. Beispiele sind Sisal, Cassava, Zuckerrohr und Kokos- oder Maniokschale sowie schnellwachsende Gräser. Sie verstärken den Beton und reduzieren gleichzeitig den Zementanteil.

Bioklimatische Architektur
Natürliche Elemente wie Sonnenlicht, Wind und Vegetation optimieren das Raumklima in Gebäuden, und intelligentes Design und Materialwahl fördern die Energieeffizienz. Dadurch sinkt der Bedarf an künstlicher Heizung oder Kühlung, während sich das Wohlbefinden der Bewohner verbessert.

Biologisch abbaubare Architektur
reduziert Abfallaufkommen sowie Umweltverschmutzung und bietet bessere Luftqualität als herkömmliche Bauten. Sie ist allerdings anfälliger für Fäulnis, Beschädigung und Zersetzung.

Biomimicry
Wissenschaft, die für Problemlösungen Vorbilder in der Natur sucht.

Bionik
Die Übertragung von in der Natur beobachteten Funktionen und Phänomenen in technische Abläufe und Produkte.

Biophile Architektur
integriert Elemente aus der Natur in das Umfeld und in den privaten Wohnraum. Das griechische Wort „bio“ steht für Leben, „philia“ bedeutet Liebe. Biophilie beschreibt also die „Liebe zum Lebendigen“, die enge Verknüpfung zwischen menschlichem Wohlbefinden und Natur.

Blauer Engel
Deutscher Standard, der eine bessere Umweltverträglichkeit von Materialien im Vergleich zu ähnlichen Produkten zeigt.

Blau-grüne-Infrastruktur
Strategisch geplantes Netzwerk aus Natur sowie Begrünung und Wassermanagement auf verschiedenen Maßstabsebenen zur lokalen Klimaregulierung und für Hochwasserschutz, meist in Kombination mit Biodiversitätsstrategien.

BNB (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen)
Deutsches Bewertungssystem, das die Nachhaltigkeit von meist öffentlichen Bauvorhaben anhand verschiedener Faktoren während der Planung und des Baus bewertet, aber auch zur nachträglichen Zertifizierung genutzt wird.

BNK (Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau)
Deutsches Bewertungssystem, das ökologische, ökonomische, der soziokulturelle und Prozessqualitäten von Ein-bis Fünffamilienhäusern betrachtet; bei größeren Häusern gilt das BNG (Bewertungssystem Nachhaltige Gebäude)

Bottom-up-Planung
Von der operativen Seite (breite Erfahrung) ausgehende Planung, im Gegensatz zur abstrakten Planung von wenigen oder ausgehend von definierten Zielen (Top-Down).

BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology)
Bewertungssystem (GB), das Energieeffizienz, Gesundheit und Wohlbefinden sowie ökologische Aspekte wie den Wasserverbrauch, Emissionen und verwendete Materialien bewertet.

BREEAM-NOR
Adaption des BREEAM-Models für die norwegische Bauindustrie.

Brettschichtholz (BSH), Glulam
In gleicher Faserrichtung verleimtes Holz, zeichnet sich im Gegensatz zum gewachsenen Holz durch eine bis zu 50 % höhere Tragfähigkeit und geringere Rissbildung aus. Als leichtes und stark belastbares Material gilt es als eine klimafreundlichere Alternative zu Stahl, enthält allerdings umweltschädlichen Leim, der die Holzschichten verbindet.

Brettsperrholz (PSP, CLT)
Massiver Baustoff aus über Kreuz verleimten, vernagelten oder verdübelten Holzlagen, der weit tragfähiger und formstabiler ist, als es die gleiche gewachsene Holzmenge wäre.

Brutalismus
Baustil der 1960er- und 1970er Jahre, der die Materialien brut (Franzöisch für trocken, roh), also möglichst unverarbeitet nutzte und als erster Pflanzen zur ebenso rohen Baudekoration erkor.

Bruttogeschossfläche (BGF)  
Die Summe aller Geschossflächen einer Immobilie, also inklusive der Konstruktiven Bauteile (Wände) und Technische Funktionsflächen (TF) in denen z.B. Leistungen verlaufen. Die Nettogeschossfläche (NGF) schließt diese aus. Zieht man noch Verkehrs (Flure, Treppenhäuser) und Funktionsflächen (Technikräume) ab, erhält man die Nutzfläche (NF). Analog existieren Brutto- und Nettoraumvolumen.

Buddy-Bänke
Hauptsächlich auf Spielplätzen aufgestellte Sitzbänke, die Gesprächsbereitschaft symbolisieren und somit Einsamkeit abbauen sollen.

Bugholz
Gebogenes Holz wird seit Jahrtausenden im Schiffsbau und für Dauben benutzt. Mit dem sogenannten Wiener Kaffeehausstuhl namens Stuhl Nr. 14 der Firma Thonet von 1859 zog Bugholz in die Designgeschichte ein. 1852 erhielt die Firma für die „Erfindung, dem Holze durch das Zerschneiden und Wiederzusammenleimen jede beliebige Biegung und Form in verschiedener Richtung zu geben“ erstmals ein Patent.

Building Information Modeling (BIM)
Bauwerksdatenmodellierung ist die digitale Erfassung, Modellierung und Visualisierungvon Gebäuden bis hin zum digitalenZwilling, der auch in der Nutzungsphase immer aktualisiert werden kann.

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG WG)
Deutsche Vorschrift/Richtlinie, die eine Förderung für die Verbesserung des energetischen Niveaus von Eigentumswohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäusern und anderen Wohngebäuden bei Ersterwerb und Sanierung festlegt, basiert auf dem Maßstab des Effizienzhaus-Standards.

Carbonbeton
Die Stahlbewehrung wird durch Carbon ersetzt, was das Betonvolumen reduziert und die Festigkeit erhöht.

CASBEE (Comprehensive Assessment System for Building Environmental Efficiency)
Japanisches Bewertungssystem, Faktoren sind Innenraumqualität, Energieeffizienz, Umgang mit Ressourcen und Materialien sowie Auswirkungen auf die Umgebung

CE Kennzeichnung
EU-Deklaration, in der die Hersteller erklären, dass ein Produkt den EU-weiten Anforderungen genügt

Cleancrete
Zementfreie Betonalternative aus Erde und Lehm.

CO₂-Fußabdruck
Der „CO2-Footprint“ im Bausektor umfasst die Treibhausgasemissionen, die beim Bau, aber auch beim Betrieb und Abriss von Gebäuden entstehen.

CO₂-negativer Zement
Das Material entzieht und bindet CO₂ aus der Atmosphäre, während traditioneller Beton bei der Herstellung pro Tonne Beton rund 900 Kilo Treibhausgas freisetzt.

Cob-Bau, auch Lehmwellerbau genannt
ist die schnellste und günstigste Lehmbauweise, da keine Schalung (Hohlform) benötigt wird. Ein wichtiges Merkmal ist zudem, dass dem Lehm eine große Menge an Stroh beigemengt wird.

Co-Habitation
Das Zusammenleben von Mensch und Tier in einem Lebensraum, inklusive gemeinsamer Nutzung von Ressourcen sowie der Akzeptanz von Wildtieren im Siedlungsraum. Dies kann zu Konflikten, aber auch zu positiven Wechselwirkungen führen.

Co-Working-Space
Gemeinschaftlich genutzter Arbeitsbereich, in dem Einzelpersonen oder kleine Unternehmen flexible Arbeitsplätze und gemeinsame Ressourcen wie Besprechungsräume mit Internetzugang mieten können.

Cradle to Cradle NGO [
Gemeinnützige Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Berlin. Sie wurde von Nora Sophie Griefahn und Tim Janßen, die bis heute als Geschäftsführer in der Organisation tätig sind, 2012 gegründet. C2C NGO hat 25 Beschäftigte und ein Netzwerk von 1.000 ehrenamtlichen Unterstützern. Seit 2019 sitzt die NGO in einer 2019 nach C2C-Kriterien sanierten Plattenbaueinheit an der Landsberger Allee 99c in Berlin, dem C2C Lab. Ziel der C2C NGO ist, den Cradle-to-Cradle-Ansatz zu verbreiten.

Cradle To Cradle Products Innovation Institute
2012 von McDonough und Braungart gegründete Non-Profit-Organisation mit Sitz in San Francisco zertifiziert Produkte nach dem Cradle to Cradle Certified-Nachhaltigkeitsstandard.

Cradle to Cradle-Zertifikat
US-Bewertungssystem, Zertifizierung anhand von Recyclingfähigkeit, Auswirkung auf die Gesundheit, verantwortlichem Umgang mit Wasser, Verwendung erneuerbarer Energie und sozialen Aspekten. Vergeben vom Cradle to Cradle Products Innovation Institute, einer 2012 von William McDonough und Michael Braungart gegeründeten Non-Profit-Organisation mit Sitz in San Francisco.

Cradle-to-Cradle-Ansatz
Konzept einer in sich geschlossenen Kreislaufwirtschaft, das Ende der 1990er-Jahre von dem deutschen Chemiker und Verfahrenswissenschaftler Michael Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough entwickelt wurde. Alle Produkte sollen so gestaltet werden, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus vollständig recyelt oder wiederverwendet werden können, ohne Abfall zu erzeugen. Kernidee ist, dass alle Materialien entweder der Biosphäre oder der Technosphäre entstammen – also biologischen oder künstlichen Ursprungs sind – und demnach als biologische Nährstoffe oder als "technische Nährstoffe" kontinuierlich in ihren jeweiligen Kreislauf zurückgeführt werden können: durch Kompostierung bei natürlichen Materialien, durch Demontage bei technischen. Der biologische Kreislauf entspricht den Verbrauchsgütern, der technologische Kreislauf den Gebrauchsgütern.

CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive)
EU-Deklaration, auf Deutsch "Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen", regelt die unternehmenseigenen Angaben zu den Umweltauswirkungen ihrer Aktivitäten.

Cumaru-Holz
Cumaru ist das Holz des Tonka-Baums. Es ist eines der härtesten Hölzer der Welt und stammt ursprünglich aus dem nördlichen Südamerika. Aufgrund seiner hohen Widerstandsfähigkeit und seines geringen Quell- und Schwindverhaltens eignet es sich vor allem für den Außenbereich.

Dachbegrünung
Grünraumgestaltung auf dem Dach. Als Retentionsdach speichert sie Regenfälle. Man unterscheidet intensive Dachbegrünung, die professioneller Anpflanzung und Pflege bedarf und extensive Dachbegrünung, die den Anschein von natürlichem Bewuchs erweckt und einen deutlichgeringeren Pflegeaufwand hat.

Dekomponierbarkeit
In sortenreine Grundbestandteile rückbaubar.

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur
Deutscher Award, verliehen durch die DGNB nach ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit.

DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen)
Private Initiative zur Förderung des Nachhaltigen Bauens, vergibt u.a. das DGNB-Zertifikat.

DGNB-Zertitifikat (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen)
Bewertungssystem der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen, bewertet die ökologischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Qualitäten eines Gebäudes

DIN EN 16516
EU-Deklaration, die Emissionsprüfung von Bauprodukten auf VOCs (Volatile Organic Compounds, flüchtigen organischen Verbindungen) ermöglicht deren CE-Kennzeichnung

DMK (Dagmar + Matthias Krieger Stiftung)
Deutscher Award für nachhaltiges Bauen, Verleihung nach ökologischen und sozialen Kriterien

Donut-Ökonomie
Die britische Wirtschaftswissenschaftlerin Kate Raworth beschrieb 2012 einen ringförmigen Bereich, der dem Menschen zwischen einem zu exzessiven Leben – das in den Klimawandel führt – und einem Leben im Mangel – das soziale Fundament ins Wanken bringend – bleibt.

Doppelfassaden
Sie trennen den inneren Raumabschluss und die äußere Schutzschicht. Dazwischen bildet sich ein Puffer, der thermisch wirksam ist und selbst im Hochhaus zur manuellen Be-/Entlüftung genutzt werden kann.

Drei- und Vierleitersysteme
Sie führen Flüssigkeiten mit unterschiedlicher Temperatur in verschiedenen Rohren und  können auch der Wärmerückgewinnung dienen.

eco:fibr
Nachhaltiges Material, das vom Start-Up Enactus entwickelt wurde.

eco-INSTITUT-Label
Deutsches Zertifizierungssystem von Möbeln und Baumaterialien hinsichtlich der Auswirkung auf die Gesundheit und Umwelt von A+ bis C

EFFEINERGIE
Französischer Standard/Label, kennzeichnet Bauweisen und Renovierungen mit besonders guter Energieeffizienz und CO2-Bilanz.

Émissions dans l‘air intérieur Standard
Französisches Label für VOC-Emissionen

Enactus Hannover
Die größte studentische Social-Taskforce der Enactus Leibniz Universität Hannover e. V. hat zum Ziel, globale, soziale und ökologische Probleme durch unternehmerisches Handeln zu lösen. Mit der Gründung eigenständiger Social Start-Ups leistet Enactus einen aktiven Beitrag zur Umsetzung der von den Vereinten Nationen gesetzten 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung.

Energieausweis nach GEG
Deutsches Bewertungssystem, im Kern noch rein energetische Bewertung, aber dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 angepasst.

EnerGuide
Kalifornisches Label für Energieeffizienz

EnEV
Deutsche Energieeinsparverordnung, vom GEG (Gebäudeenergiegesetz) 2020 abgelöste Regelungen zu Wärmeschutz und Anlagentechnik.

Entwicklungsstand LoD
Das Level of Developmet bezeichnet im BIM die Detailgenauigkeit von LoD 100 mit generischen Platzhaltern bis LoD 400 mit Fertigungsdetails für Baugruppen und spezifischen Herstellungsinformationen. Das LoD 500 umfasst die Bauteilelemente, die tatsächlich auch auf der Baustelle verbaut wurden.

EPD (Environmental Product Declaration)
EU-Deklaration − bewertungsfreie, geprüfte Lebenszyklusdarstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung von Ressourcen bis Entsorgung

Erbpracht und Erbbaurecht
Instrumente um (Bau-)Grund nicht zu verkaufen, sondern (zeitlich beschränkt) gegen Zins zu vergeben. Dadurch behält sich die Gemeinde vor, die Grundstücke später städtebaulich einer anderen Nutzung zuzuführen.

Erde
Obere Bodenschicht aus lockerer, nicht felsiger Erde: Humus, Boden, Ackerboden, Erdboden.

ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance)
EU-Deklaration − geprüfte Eigenbeschreibung hinsichtlich der Auswirkungen auf Umwelt, soziale Faktoren und Unternehmensführung, ähnlich den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN (Sustainable Development Goals SDG)

ETFE (Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer)
Leichter, sehr widerstandsfähiger und lichtdurchlässiger Kunststoff mit guter Wärmedämmung, wird für Folien und Luftkissen genutzt.

EU-Ecolabel
Der EU-Standard/Label kennzeichnet Waren und Dienstleistungen mit besonderer Umweltverträglichkeit und vergleichsweise geringer Gesundheitsbelastung

EU-Taxonomieverordnung
Teil des Green Deals, durch den Geldströme in Richtung nachhaltiger Entwicklung gelenkt werden sollen.

Fermacell-Platten
Nachhaltige Alternative zu Gipskartonplatten im Trockenbau. Sie bestehen aus recycelten Papierfasern, Gips und Wasser, die ohne Bindemittel verpresst werden.

Feuerwiderstandsklassen (F)
Sie regeln die Feuerbeständigkeit von Bauteilen in Minuten: F30, F60, F90, F120, F240. Hinzu kommen in der deutschen DIN 4102 und der europä­ischen DIN EN 13501 Baustoffklassen, die auch die Entflammbarkeit berücksichtigen: von A nicht brennbar und kein Beitrag zum Brand leistend bis F  leicht entflammbar. Auch Einstu­fungen zur Rauchentwicklung s1 gering bis s3 hoch sind zu berücksichtigen.

Ficus/Feige
Eine tropische oder subtropische Gattung der Maulbeergewächse mit etwa 850 Arten immergrüner und laubabwerfender Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen. Ficus rubiginosa ist die Australische Feige.

Fintech
Abkürzung für Financial Technology: gemeint sind Firmen, die durch technische Angebote im Finanzsektor schnell viel Geld machen können.

Fischbauchträger
Ein Fachwerkträger, der an der Oberseite gerade verläuft, aber einen konvexen Untergurt hat.

Flächensysteme
Sie temperieren über Flächen an Wänden, Decken und/oder Fußböden, indem Wärme mittels Strahlungsaustausch von den warmen zu den kalten Bereichen wandert und nicht indem Wärme (beispielsweise von einer Rohrheizung) durch den Luftstrom bewegt wird. Mit dem zugluftfreien Wärmetransport sorgen Flächensysteme für besonderes thermisches Wohlbefinden.

Flächenversiegelung
bezeichnet die Umwandlung natürlicher, durchlässiger Böden in versiegelte Flächen durch Bebauung mit Materialien wie Asphalt oder Beton. Dies kann Auswirkungen auf das lokale Klima, die biologische Vielfalt und das Wassermanagement haben.

Floorscore
US-Zertifizierung von Bodenbelagsmaterialien, Klebstoffen und Unterböden hinsichtlich des Einflusses die Wohngesundheit

Flugdach
Dach, das vom oberen Raumabschluss räumlich abgesetzt ist.

Förderprogramm Variowohnen
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUB) fördert bezahlbaren Wohnraum für Studierende, Auszubildende und Senioren in der Forschungsinitiative Zukunft Bau.

Formaldehyd
Ein farbloses Gas mit einem stechenden Geruch, das häufig in Klebstoffen, Desinfektionsmitteln und bestimmten Kunststoffen vorkommt. Langfristige Exposition kann gesundheitliche Probleme verursachen, einschließlich Atemwegserkrankungen, Krebs und Allergien.

Fotovoltaik
Direkte Umwandlung von Lichtenergie mittels Solarzellen in elektrische Energie. Bei Fotovoltaikanlagen bezeichnet kWp die Leistung mit Kilowatt-Peak und kWh die Strommenge in Kilowattstunden.

Freecooling-Systeme
sind das Gegenstück zu Wärmepumpen und ersetzen energieintensive Airconditioninganlagen.

Freiformflächen
lassen sich nicht mit einer mathematischen Formel beschreiben.

FSC (Forest Stewardship Council)
Deutsche Zertifizierung von sozial und ökologisch nachhaltigem Holz.

Galvanisieren
Ein elektrolytisches Verfahren, bei dem chemische Vorgänge unter Einwirkung von elektrischem Strom ablaufen. Stahl wird mit Zink korrosionsbeständig überzogen.

Garden City
Eine 1902 entstandene Idee des britischen Stadtplaners Ebenezar Howard (1850–1928), in der Nähe der industriell geprägten, englischen Großstädte neue konzentrische Kleinstädte mit hohem Gartenanteil zur Selbstversorgung zu entwickeln. Aus seinen Gartenstädten entstanden später die Ideale von Gartendörfern, New Towns und Trabantenstädten.

GEAK (Gebäudeenergieausweis der Kantone)
Schweizer Standard/Label, zeigt Energieklasse von Gebäudehülle, Gebäudetechnik und CO₂-Emissionen; bei GEAK Plus ist ein Beratungsbericht ergänzt.

Gebäudeklassen (GK) [
Vorschrift, Richtlinie nach Musterbauordnung

  • GK1: freistehende Gebäude, Höhe bis zu 7 Meter, nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten, insgesamt bis zu 400 m²
  • GK2: ebenso nicht freistehend
  • GK3: ebenso mit mehr Nutzungseinheiten
  • GK4: ebenso bis 13 Meter, keine Nutzungseinheit mehr als 400 m²
  • GK5: alle sonstigen, Höhe bis zu 22 Metern; Sonderbauten wie Hochhäuser oder Versammlungsstätten

Gedämpfter Stampflehm
Stampflehmwände mit zweischaligem Aufbau: Zwischen den Lehmschichten wird eine Dämmschicht aus Glasschaumschotter eingefüllt (Kerndämmung). Dem Lehm wird auch Lavaschotter beigemischt, wodurch der Wärmedämmwert zusätzlich verbessert bzw. die unerwünschte Wärmeleitfähigkeit reduziert wird.

Gefühlte Temperatur
Wahrgenommene Umgebungstemperatur, die sich aufgrund diverser Faktoren (u. a. Farbtöne, Geräusche, Wind, Luftfeuchtigkeit) von der gemessenen Lufttemperatur unterscheiden kann.

Gemeinnützige GmbH
Die GmbH soll, im Gegensatz zum gemeinnützigen Verein, wirtschaftlich Gewinne erzielen, um diese zu reinvestieren.

Geothermie
Erdwärme ist die unterhalb der Erdoberfläche gespeicherte Wärmeenergie zählt zu den regenerativen Energien und kann mittels Erdsonden sowohl zum Heizen, zum Kühlen, zur Stromgewinnung oder in der kombinierten Kraft-Wärme-Kupplung genutzt werden. Bei Thalassothermie wird Meereswasser genutzt.

Gesteinskörnung für Beton
Darunter versteht man ein körniges Material, welches für die Herstellung von Beton verwendet wird. Gesteinskörnungen können natürlicher Art sein, aber auch industriell oder rezykliert hergestellt werden.

GI (Gutes Innenraumklima)
Schweizer Standard/Label, das die Raumluft von Gebäuden bezüglich der Qualität untersucht. Neben der Belastung durch z.B. CO2 wird auch auf Hygiene der Lüftungsanlagen geachtet.

Glasschaumschotter
Dämmstoff aus zermahlenem Recyclingglas, das im Ofen durch Zuführung von Kohlenstoff aufgeschäumt wird.

Grau-/Schwarzwasser
Grauwasser beschreibt leicht und mittel verschmutztes Trinkwasser aus Küche und Bad, Schwarzwasser die Abwässer der Toilette.

Graue Emissionen
Treibhausgasemissionen, die bei der Gewinnung und Verarbeitung von Roh- und Baustoffen, beim Transport zur Baustelle und dem Bauprozess und dem Entsorgungen der Bauabfälle entstehen.

Graue Energie
Im Baustoff verborgene Energie aus Gewinnung, Herstellung,  Transport, Lagerung, Verkauf des Materials für dessen Verbauung benötigt werden wird. Analog ist auch inhärentes Grauwasser bei der Nachhaltigkeit zu betrachten.

Green Building Evaluation Label (GBEL)
Chinesisches Bewertungssystem für Nachhaltigkeit

Green Concrete
Sammelbegriff für verschiedene Arten der Beton- oder Zementherstellung, die einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck haben.

Green Globes
US-Bewertungssystem, bewertet Energieleistung, Prozessqualität, Baustätte, Emissionen und Wasserverbrauch

Green Product Awards
Deutscher Award für Leistungen, die zum Umweltschutz beitragen

Green Seal
US-Standard/Label, begutachtet Produkte und Dienstleistungen nach Leistungs-, Gesundheits- und Nachhaltigkeitskriterien

Green Star
Australischer Standard/Label, bewertet Energieeffizienz, Qualität des Innenraums, Wasserverbrauch, Materialien und Flächenverbrauch; basiert auf BREEAM und LEED

Greenwashing
Eine kritische Bezeichnung für PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass dafür faktisch eine hinreichende Grundlage vorliegt. In diesem CRADLE-Beitrag wird Greenwashing genauer erklärt »

Guadua-Bambus
Eine im Nordwesten Südamerikas, in Kolumbien, Ecuador und Venezuela, beheimatete baumartige Bambusart. Sie ist eine der dicksten und härtesten Bambussorten überhaupt und erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 25 Metern.

Guerilla-Gardening
Ursprünglich eine Protestbewegung, die in den 1970er-Jahren mit ungenehmigten Anpflanzungen im öffentlichen Raum New Yorks begann.

Ha-Ha oder Aha
Ein an einer Seite steil abfallender Graben der in der Landschaftsgestaltung die Funktion einer Mauer übernimmt. Im Gegensatz zur Mauer ist der Graben aus der Distanz nicht zu sehen, sodass ein Privatgarten fließend in die offene Landschaft überzugehen scheint.

HEEM
Das belgische Projektentwicklungsunternehmen hat sich auf die nachhaltige Konzeption von Co-Living-Projekten wie Qville spezialisiert.

Hanfkalk (Hempcrete)
Natürlicher Verbundwerkstoff und Naturdämmstoff. Er besitzt eine negative CO₂-Bilanz. Hempcrete dient auch als Material für Kunststeine.

HERS (Home Energy Rating System) Index
US-Standard/Label, zeigt Energieeffizienz von Häusern

Hightech-Architektur
betont ihre technische Kompetenz, indem Konstruktion, konstruktive Details und technische Gebäudeausstattung als ästhetische Merkmale formuliert werden. Benannt nach dem Buch von Joan Kron und Suzanne Slesin: „High Tech: The Industrial Style and Source Book for The Home“, 1978.

Hochofenzement CEMIII
Beim Hochofenzement können bis zu 95 Prozent des Portlandzementanteils durch Hüttensand ersetzt werden, dies senkt die benötigte Primärenergie und verursacht weniger Kohlendioxid-Emissionen.

Holismus
Denkmodell, nach dem das Ganze mehr ist als die Summe der Teile. Die Ganzheitslehre steht im Gegensatz zur Reduktion, bei der das Ganze abstrahierend allein betrachtet wird, und zum Atomismus, bei dem die Einzelteile im Zentrum stehen.

Holz von Hier
Deutscher Standard/Label, zeichnet Produkte aus, die Holz aus heimischen Wäldern mit kurzen Lieferwegen, aus nachhaltiger Wirtschaft und ohne Holz aus Primärwäldern enthalten

Holz100
Baustoff, der zu 100 Prozent aus unbehandeltem Holz besteht und ohne den Einsatz von Leim oder Metallverbindungen auskommt.

Holzrahmenbauweise
Bei dieser Bauweise bildet ein aus Balken zusammengesetzter Holzrahmen das tragende Holzgerüst: Mit senkrechten Ständern und waagerechten Riegeln ist er der moderne Nachfolger des Fachwerks. Bei der Holztafelbauweise werden selbsttragende großformatige Holzelemente verbaut. Vereinfacht sind dies Holzrahmen, die aber bereits ausgefacht (Dämmung) und beplankt (Wandschicht, Fassade) sind. Im Gegensatz zum Massivholzbau basieren also beide auf dem Skelettbau.

Holz-Beton-Verbunddecke (HBV-Decke)
Bauteil aus einer Stahlbetonplatte und Holzelementenmit guten bauphysikalischen Eigenschaften.

Holzhybridbau
bindet im Gegensatz zum reinen Holzbau bei der Konstruktion auch andere Materialien ein. Auch einzelne Bauteile können hybrid sein, wie HBV-Decken.

Holzrahmenbau
nutzt vertikalen Ständer und horizontalen Riegel für Rahmen, die – innen mit Dämmmaterial ausgefüllt und außen verkleidet – auf den Baustellen zusammengebaut werden.

Holzständerbau
Fachwerkbau, bei dem geschoss- oder gebäudehohe Ständer das Tragwerk bilden.

Holztafelbau
ist vorgefertigter Holzrahmenbau, der auf der Baustelle eingebaut wird.

Holzweichfaser (HWF)
ein Dämmstoff, der primär zur Wärmedämmung der Außenhüllenfläche eines Gebäudes eingesetzt wird. Die Holzweichfaserplatte wird aus zerfaserten Resten von Nadelhölzern hergestellt.

HQE (Haute Qualité Environnementale)
Französisches Bewertungssystem, bewertet Gebäude hinsichtlich ihres Einflusses auf die Umwelt und den Komfort sowie die Gesundheit der Bewohner.

IBA Exzellenz Kriterien
Besonderheit des Projekts, also Originalität und Innovation

  • IBA-Spezifizität: ohne die Unterstützung der IBA kaum oder gar nicht realisierbar
  • Multi-Talentiertheit: Aufnehmen mehrerer Leitaspekte der IBA
  • Strukturwirksamkeit: nachhaltige, strukturelle Verbesserung der Umgebung - Prozessfähigkeit: möglichst viele Personen sollen zum Mitmachen inspiriert werden
  • Präsentierbarkeit
  • Realisierbarkeit

IBO-Zertifikate
Österreichisches Standard/Label, biologische und ökologische Prüfung durch das des Österreichische Instituts für Baubiologie und Bauökologie

IBR-Prüfsiegel
Deutsches Standard/Label, Prüfung auf wohnumweltbedingte und gesundheitliche Unbedenklichkeit durch das Institut für Baubiologie

in situ
Latein für „vor Ort“ oder „am Platz“, in-situ concrete ist englisch für Ortbeton.

In situ Fabricator
Ein mobiler Roboter für die Vor-Ort-Fertigung von Bauelementen. Er kann sich autonom positionieren und bewegen. Der Industrieroboterarm kann mit unterschiedlichen Werkzeugen ausgerüstet werden.

Indoor Air Comfort Gold
Deutscher Standard/Label − zeigt, dass Produkte hinsichtlich ihrer Emissionen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus Standards von führenden Bewertungssystemen (LEED, BREEAM) entsprechen.

Industrial Style
Stil, der sich die reduzierte Optik und rohe Materialien benutzter Industrieräume zu eigen macht. Er kann – muss aber nicht – unveredelte Materialien (Rough Design) nutzen. Ebenso muss er sich nicht in industriellen Gebäuden befinden. Der Look findet seinen Ausgangspunkt in dem Loft in New York, das Andy Warhol unter dem Namen The Factory 1962 in einer verlassenen Feuerwache in der East 87th Street in New York begründete.

Infrarotheizungen
Heizungsart, bei der Wärme durch Infrarotstrahlung erzeugt und direkt an Personen und an Objekte abgegeben wird.

Kantholz
In Längsrichtung quadratisch oder rechteckig zugeschnittenes Holz mit einer Kantenlänge von mehr als 60 Millimetern.

KfW-Standard
Deutsches Bewertungssystem der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für energieeffiziente Häuser Berücksichtigt den Primärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust im Vergleich zu Referenzgebäuden in Prozent: je niedriger die Zahl, desto besser. Das KfW Effizienzhaus 55 (EH55) benötigt nur 55 Prozent der Primärenergie eines konventionellen Neubaus, KfW 70 hingegen bedeutet, dass 70 Prozent benötigt würden.

klimaaktiv
Österreichisches Bewertungssystem, berücksichtigt Energieverbrauch und niedrige CO₂-Emission von Gebäuden, aber auch Faktoren wie Standort, verwendete Baustoffe sowie den Komfort und die Gesundheit

KlimaHaus
Italienischer Standard/Label, betrachtet Primär- und Heizenergiebedarf, sowie verbaute Systeme und Materialien; bedeutend im Südtiroler Raum

Klimazwillinge / Zwillingsstadt
Jeder Stadt können im Laufe der Klimaveränderung verschiedene Zwillinge zugeordnet werden, deren heutiges Klima dann das ihre wird: Hannover entspricht schon heute klimatisch dem Süden von Köln am Mittelrhein, wird 2031 südwestlich von Paris zwischen Indre und Loire liegen und 2071 im Languedoc-Roussilion nahe des Mittelmeers.

Kohlenstoffbilanzierung, CO₂-Bilanzierung
erhebt und bewertet die Treibhausgasemissionen, während die Lebenszyklusanalyse (LCA, Ökobilanzierung) auch alle anderen Umweltauswirkungen bis zum Abriss berücksichtigt.

Kohlenstoffsenke
geowissenschaftliche Bezeichnung für ein natürliches Reservoir, das mehr Kohlenstoff aufnimmt und speichert, als es abgibt.

Konstruktionsvollholz KVH
veredeltes Bauschnittholz mit festgelegten Eigenschaften.

Konvektoren
sind elektrisch betriebene Heizelemente, deren Wärme über die Strömung der wärmeren Luft verteilt wird.

Kreislaufwirtschaft, Circular Economy
Wirtschaftssystem, in dem der Einsatz von Ressourcen durch Wiederverwendung reduziert wird, um Abfall und Umweltbelastungen zu minimieren: Durch langlebige Konstruktion, durch Reparatur, Remanufacturing (Aufarbeitung gebrauchter Geräte mit neuer Qualität), Refurbishing (qualitätsgesicherte Überholung und Instandsetzung von Produkten zur Wiederverwendung und -vermarktung) und durch Recycling. Das Gegenteil der Kreislaufwirtschaft ist die Linearwirtschaft, auch Wegwerfwirtschaft genannt.

Kritische Standortfaktoren (Biologie)
Sie beschreiben die Bedürfnisse einer bestimmten Tierart während der Zeit, die sie in einem bestimmten Lebensraum verbringt. Dabei sind die im Jahresverlauf wechselnden Standortfaktoren und Lebensbedingungen von Bedeutung. Bei Zugvögeln muss z.B. nur die Zeit berücksichtigt werden, in der sie sich vor Ort aufhalten.

Label Schweizer Holz
Herkunftszeichen der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft, für Holz aus den Schweizer Wäldern, nachhaltige Forstwirtschaft und für exzellente handwerkliche Arbeit.

Landesbauordnungen
Sie basieren auf der Musterbauordnung und sind gerade in Bezug auf Brandschutz sehr unterschiedlicher Auffassung. Sachsen, Berlin, Bayern und Baden-Württemberg stehen dem Holzbau aufgeschlossen gegenüber. Die neue Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (VwV TB) Baden-Württemberg von Dezember 2022 macht hier noch mehr möglich, z. B. Dämmung aus Holzfaser, Stroh, Hanf; Brandschutzbekleidung aus Lehm.

Lärmpegel
ein Maß (in Dezibel, dB) für die Stärke oder Intensität von Schall.

Lateritsteine
Durch lange Verwitterung entstandene Ziegel.

Lebenszyklusanalyse, Ökobilanzierung, Life Cycle Assessment (LCA)
Methodik der Kreislaufwirtschaft, verschiedene systematische Analysen oder Verfahren wie der Eco-Indikator 99 betrachten die Gesamtbilanz der Umweltwirkungen (oder Teilaspekte wie den CO2-Fußabdruck, Emissionen, Energieverbrauch) eines Produkts (oder Gebäudes) von Rohstoffgewinnung über die Nutzung bis nach Nutzungsende (Abfall, Recycling, ReUse).

LEED (Leadership in Energy and Environmental Design)
US-Bewertungssystem, bewertet Energie- und Ressourceneffizienz, Design, der Auswirkung auf unmittelbare Umgebung und der Innenraumqualität.

Lehm
Mischung aus Sand, Schluff (Silt) und Ton. Lehm entsteht durch Verwitterung aus Gesteinen oder durch die Ablagerung der genannten Bestandteile. Lehm ist weit verbreitet und leicht verfügbar. Gebrannt oder ungebrannt ist er einer der ältesten Baustoffe der Menschheit.

Leim
Ökologisch kritischer Leim besteht meist aus Epoxidharzen; zu ersetzen durch z.B. Klebstoffe aus Pflanzenölen oder durch Vernagelung.

Leistungsphasen LPH
Die Leistungsphasen sind nach Regelung der Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen die einzelnen neun Abschnitte im Planungs- und Ausführungsverlauf.

LENOZ-Zertifizierung (Lëtzebuerger Nohaltegkeets-Zertifizéierung)
Luxemburger Bewertungssystem, beurteilt Neubau und Sanierung in den Kategorien Funktion, Ökonomie, Ökologie, Gesellschaft, Standort, Gebäude und Technik.

Loggia
In den Baukörper eingezogener Freiraum.

Low-E, oder Low-emissivity coatings
Dünne Beschichtungen, die den Durchtritt bestimmter Wellenlängen des Lichts (Ultraviolett, Infrarot) verhindern oder verringern, ohne das sichtbare Licht auszusperren.

Madaster
Internationale Sammlung für die Materialien und Produkte in Bauten. Das Verzeichnis informiert über den Restwert und das Wiederverwertungspotential von Gebäuden.

Magerstandorte
Nährstoffarme Standorte, auf denen Magerwiesen wachsen, wenn Weiterentwicklung zum Gehölz (Verbuschung) verhindert wird.

Mesh Mould
Digitale und robotische Herstellung geometrisch komplexer Massivbauteile aus Beton durch den In situ Fabricator.

Methylisothiazolinon
Konservierungsmittel, das in Kosmetika und Reinigungsmitteln verwendet wird, um Mikrobenwachstum zu verhindern. Es steht im Verdacht, Hautreizungen und Allergien zu verursachen. Aufgrund dieser Risiken gibt es in der EU Beschränkungen für seine Verwendung in Produkten, die auf der Haut verbleiben.

Meti-Schule
Modern Education and Training Institute: ermöglicht der ländlichen Bevölkerung in Bangladesch eine ganzheitlich orientierte Bildung in der Tradition der Montessori-Pädagogik.

Mikroklima
Lokales Klima in einer Stadt oder einer Gegend, das sich vom allgemeinen Klima einer Region unterscheidet.

Minergie
Schweizer Standard/Label, insbesondere zu Dämmung und Energieeffizienz, aber z. B. auch Wohngesundheit;

  • Minergie-P bedeutet sehr niedriger Energieverbrauch und hoher Wohnkomfort
  • Minergie-A produziert die benötigte Energie vollständig selbst. Der ECO Zusatz bedeutet eine Erweiterung um die Aspekte Kreislauffähigkeit, Bauökologie und Gesundheit.

Modulbauweise
Baumethode, bei der fertige Raumeinheiten (Module) zu einem Gebäude zusammengefügt werden.

Mondholz
ist Holz, das gemäß dem forstwirtschaftlichen Mondkalender bei abnehmendem Mond geerntet wird. Es soll mehr gebundenes Wasser enthalten, was zu stärkerer Schrumpfung während der Trocknung führt. Dies soll das Holz widerstandsfähiger machen.

Mörtel
Gemisch aus Bindemittel, Wasser und Gesteinskörnung mit einem Größtkorn von max. 4 mm.

Multiple Chemikaliensensitivität (MCS)
Syndrom, bei dem Betroffene auf niedrige Konzentrationen von Chemikalien in der Umwelt mit einer Vielzahl von Symptomen reagieren, darunter Kopfschmerzen, Müdigkeit und Atembeschwerden. Die genaue Ursache ist unklar.

Nachhallzeit
beschreibt die Zeit, die vergeht, bis ein Schallpegel nach dem Abschalten der Schallquelle um eine bestimmte Anzahl von Dezibel abgeklungen ist.

Nachhaltigkeitszertifizierung des Concrete Sustainability Councils
Deutscher Standard/Label, zertifiziert Beton nach sozialen, ökonomischen und ökologischen Auswirkungen der Herstellung

Nährstoff-Kreislauf
In der Ökologie wird eine periodische Bewegung und der Austausch von organischer und anorganischer Materie als Nährstoffkreislauf bezeichnet. Verschiedene Mikroorganismen bauen organische Materie wie Speisereste, abgestorbene Pflanzen oder Tierkadaver ab und verwandeln sie in anorganische Verbindungen, die sich für die Wiederverwendung durch Pflanzen eignen.

NAIMMA-Preis
Eine Auszeichnung des Mainzer Kreises für mehr Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche.

natureplus-Umweltzeichen
Deutscher Standard/Label, Qualitätszeichen für umweltverträgliche und gesundheitlich nicht bedenkliche Baustoffe, die zu mindestens 85 Prozent aus nachwachsenden und mineralischen Rohstoffen bestehen müssen.

Naturgips
mineralisches Gestein, das als Verdunstungsprodukt aus übersättigten Lösungen flacher Meeresbereiche entstanden ist. Industriegips hingegen wird als Nebenprodukt der Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken gewonnen. Gips ist recycelbar.

NaWoh (Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau)
Deutsches Bewertungssystem, betrachtet ökologische, ökonomische, technische Aspekte und Wohnqualität

NBBW (Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg)
Deutsches Programmsystem, das Baufachleuten bei der Anwendung der zehn Nachhaltigkeitskriterien des Landes Baden-Württemberg hilft; bezieht sich auf die Planung und Ausführung von kommunalen Hochbauten in Förderprogrammen, sowie auf nicht-kommunale Bauprojekte.

Neues Europäisches Bauhaus (New European Bauhaus)
EU-Initiative von 2020, das Umwelt- und Wirtschaftsprojekt European Green Deal durch Nachhaltigkeit, Ästhetik und Inklusivität zu einem europäischen Kulturprojekt erweitern soll, das auf eine Klimaneutralität bis 2050 abzielt.

New Bauhaus
Bauhaustradition in Chicago (1937 László Moholy-Nagy, 1938 Ludwig Mies van der Rohe), die als eine der Erben des Bauhauses galt.

New European Bauhaus Prize
EU-Award, zeichnet die 20 besten Initiativen des NEB aus

New Work
Der Begriff wurde in den 1980er-Jahren von dem Sozialphilosophen Frithjof Bergmann geprägt. Bergmann betonte, dass traditionelle Arbeitsstrukturen und -modelle nicht mehr den Bedürfnissen und Möglichkeiten der modernen Gesellschaft entsprechen und neue flexiblere Ansätze notwendig sind.

Nordic Swan Ecolabel
Skandinavischer Standard/Label, bewertet den Umwelteinfluss von Produkten in allen Phasen des Lebenszyklus

Nut-Kamm-Verbindungen
Ein Steck-Verfahren zur Herstellung eines Bauwerks, bei dem sich die Kämme der einen Holzweichfaserplatten mit den Nuten (länglichen Vertiefungen) der benachbarten verbinden.

ÖGNI-Zertifikat
Bewertungssystem der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft, zertifiziert Gebäude und Quartiere mit hohem ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Mehrwert für unsere Umwelt, Gebäudeeigentümer und -nutzer.

Ökobilanzierung
Eine Gebäudeökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) bewertet die Umweltauswirkungen eines Gebäudes während seines gesamten Lebenszyklus inklusive Ressourcenverbrauch, Emissionen, Energieeffizienz, Abfall, Recycling und Transport.

Opus signinum
Estrich aus verschiedenen Sandarten, Ziegelmehl (zerstampfte Ziegelfragmente), Ziegelsplitt, Keramik- und Terracottafragmenten. Feiner als das Opus caementitium, das antik-römische Gussmauerwerk.

Orbital-Systems-Duschen, kurz OAS,
sind weltweit die einzigen marktreifen Kreislaufduschen. Sie sind mit einer Technologie zur Reinigung und Wiederverwendung von Wasser in einem geschlossenen System ausgestattet.

OSB Grobspanplatten
Holzwerkstoff/Spanplatte, bei der die Späne kreuzweise ausgerichtet verleimt und gepresst werden, was sie stabiler macht. In Deutschland mit maximal 8 mg Formaldehyd pro 100 g Werkstoff zugelassen.

Österreichisches Umweltzeichen
Der Standard/Label zeichnet Produkte und Dienstleistungen mit höchsten ökologischen, gesundheitlichen und qualitativen Anforderungen aus und garantiert möglichst schadstoffarme Innenraumluft.

Passivhaus
Deutscher Standard/Label des Passivhaus Instituts (PHPP), aber auch ein Energiestandard in Deutschland und ein A++ im österreichischen Energieausweis, bei dem durch passive Maßnahmen kaum aktive Heizungen benötigt werden.

Plus-Energiehaus
erzeugt mehr Energie, als es verbraucht.

PEFC-Zertifikat (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes)
Schweizer Standard/Label, Nachweis nachhaltig bewirtschafteter Wälder bei der Weiterverarbeitung von Holz und Papier.

PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen)
Gruppe von chemischen Verbindungen, die in der Industrie und in Konsumprodukten weit verbreitet sind, da sie wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften besitzen. Sie gelten als umwelt- und gesundheitsschädlich, da sie sich nur sehr langsam abbauen und sich in Organismen anreichern können.

Phyllostachis Aurea-Bambus
Diese Bambusart wird auch als Goldrohrbambus oder Gelber Bambus bezeichnet. Sie zeichnet sich durch die zahlreichen Knoten aus, die sich an ihren stabilen Halmen bilden. Die Wuchshöhe beträgt 0,2 bis 0,5 Meter.

Phytotechnologie
verbindet Erkenntnisse des Gartenbaus, der Botanik und des Ingenieurswesens.

Point-de-Vue
Als Blickfang dienendes Objekt am Ende einer Sichtachse.

Porenbetonstein
Leichtes Baumaterial (Gasbeton) mit hoher Tragfähigkeit, Druckfestigkeit und guter Wärmedämmung. Nachteil: Porenbeton kann nicht recycelt werden und kann nur auf Deponien entsorgt werden. Zudem ist er hygroskopisch und hat eine geringe Schalldämmung.

PPM (parts per million)
beschreibt die Konzentration eines Stoffes in einer Million Teilen. Ein Wert von 0,1 ppm bedeutet, dass in einer Million Teilen Luft 0,1 Teile des Stoffes enthalten sind.

Pritzker-Preis
1979 vom Hyatt-Hotelbesitzer Jay A. Pritzker gestifteter Preis, der als renommiertester aller Architekturpreise gilt und seit 1999 von der Hyatt-Stiftung organisiert wird.

Prüfzeichen Emicode
Deutscher Standard/Label, berücksichtigt Gesundheitsaspekte von Bauprodukten (Lösemitttelfreiheit, Vermeidung von giftigen Stoffen nach Gefahrstoffrecht und nach EU-Richtlinien krebserregenden Stoffen)

QNG (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude)
Deutscher Standard/Label, nach Bewertung durch ein registriertes Bewertungssystem (wie DGNB, BNK, BNB, NaWoh); Basis für die Vergabe von Fördermitteln im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Rainwater Harvesting (RH)
Lösungen zum Ernten von Regenwasser zur Wiederverwertung.

R-Beton
recycelter Beton

RAL Gütezeichen
Deutscher Standard/Label, vergeben vom Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V., vergibt auch den Blauen Engel und Stiftung Warentest

Rankseilsystem
Konstruktion aus Seilen oder Drähten, die Pflanzen unterstützen und ihnen ermöglichen, in die Höhe zu wachsen. Es wird oft an Wänden, Fassaden oder in Gärten verwendet, um Kletterpflanzen zu führen und eine grüne, vertikale Fläche zu schaffen.

Raumakustik
beschreibt die Schallqualität im Raum, einschließlich Aspekten wie Nachhallzeit, Schallabsorption und Sprachverständlichkeit.

Rendemint
Beratungsagentur (NLD), stellt Firmen verschiedene digitale Werkzeuge zur Verfügung (z.B. das PRP transition tool), um Ihnen den Übergang in eine zirkuläre Wirtschaft zu ermöglichen. Der Fokus liegt auf der Verwendung von Rohmaterialien, sortenreiner Rückbaubarkeit und Wiederverwendung.

Ressource
Natürlich vorhandener Bestand von etwas, das primär zur Ernährung der Menschheit benötigt wird.

Retentionsdach
ein Gründach, das Regenwasser vor allem im Substrat, den Pflanzen und in Wasserspeicherelementen speichert. Mit zusätzlichen Retentionsspacern lässt sich der Wasserrückhalt um ein Vielfaches steigern.

Retentionsfläche
Eigentlich eine Überflutungsfläche gegen Hochwasser, zunehmend als Wort für technische Wasserzwischenspeicherlösungen genutzt. Retentionsflächen sind Flächen, die vorübergehend viel Wasser aufnehmen können, beispielsweise Sportplätze, Parks oder auch begrünte Dächer.

Re-Use
eines der Re-Konzepte; Wiederverwendung von Produkten oder Materialien, um deren Lebensdauer zu verlängern und Abfall zu reduzieren.

Rezyklierung, Recycling
Wiederverwendung bereits einmal verwendeter (Bau-)Stoffe; Downcycling führt den Ausgangsstoff einer minderwertigen Nutzung zu; Upcycling verwandelt Abfallprodukte oder nutzlose Materialien in neue Produkte mit höherem Wert oder Nutzen. ReUse bezeichnet die Wiederverwendung als Ganzes.

RT2012 (Réglementation Thermique)
Die französische Richtlinie zielt darauf ab, den primären Energieverbrauch in Neubauten auf maximal 50 kWhEP/m² im Jahr zu reduzieren.

Rückbau
bezeichnet im Grunde den systematischen Abriss; sortenreine Rückbaubarkeit macht hingegen die Weiterverwendung der Grundstoffe möglich. In der Landschaftsarchitektur bezeichnet der Begriff des Rückbaus die Renaturierung von regulierten Flüssen.

Sandwichplatten
Material, das Schichten verschiedener Eigenschaften in einer Bauplatte vereint

Satteldach
die verbreitetste Dachform aus zwei gegeneinander ansteigenden Dachflächen.

Schalenbauten
großflächige, stützenfreie Konstruktionen, meist aus Stahlbeton, die sich durch einen minimalen Materialeinsatz auszeichnen. Die Zugfestigkeit der Schalen wird durch die im Beton eingebettete Stahlbewehrung gewährleistet.

Schallabsorption
Reduzierung der Nachhallzeit durch Minderung der Schallreflexionen (Schlucken bzw. Absorbieren von Schall).

Schalldämmung
akustische Trennung von verschiedenen Räumen.

Schallreflexion
Reflexion von Schall durch eine Oberfläche in den Raum.

Schallverminderung
Reduzierung der Schallpegel im Raum oder in einer Umgebung.

Schaumglas
Wärmedämmstoff aus Altglas, wodurch ein Großteil der Energie in der Herstellung eingespart wird. Die Platten sind in der Fläche druckfest (aber nicht für Punktlasten). Die Schaumstruktur, mit einem Unterdruck in den Bläschen, sorgt für die Wärmeleitfähigkeit λ von 0,036–0,060 W/(m·K).

Schmetterlingsdach
Umgekehrtes Satteldach; ähnelt dem gleichnamigem Insekt.

Schwammstadt
Konzept zur nachhaltigen Stadtentwicklung, das auf dezentraler Regenwasserbewirtschaftung basiert. Ziel ist es, Regenwasser zu sammeln und zu speichern statt sie abzuleiten, um Überschwemmungen zu reduzieren, die  Wasserqualität zu verbessern und die Lebensqualität in Städten zu erhöhen. Das Wasser kann dann der Klimatisierung der Stadt und der Biodiversität dienen oder in Trockenzeiten eingesetzt werden.

Schwingboden
Bodenbeläge, die unter Belastung nachgeben, d.h. tritt- und schalldämpfend sind.

Sedum
Äußerst wetterresistente Pflanzengattung der Dickblattgewächse, auch Mauerpfeffer oder Fetthenne genannt.

Segmenttonne
Oberer Abschnitt eines Tonnengewölbes, das nicht allmählich auf die Widerlager herabgebogen wird.

SFB 1244
Der Sonderforschungsbereich 1244 an der Universität Stuttgart widmet sich der Erforschung adaptiver Hüllen und Tragstrukturen.

Shell Wall
3D-Concrete Printing-Verfahren. Es reduziert die Betonmasse strukturell um bis zu 72 Prozent im Vergleich zu herkömmlichem Beton.

SHI (Sentinel Holding Institut)
Deutscher Standard/Label, vergeben zu gesundheitlichen und nachhaltigen Aspekten

Sick-Building-Syndrom
bezeichnet Beschwerden wie Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen oder Müdigkeit, die durch schlechte Raumluftqualität in Gebäuden verursacht werden und oft mit unzureichender Belüftung, Schadstoffbelastung oder unpassender Temperaturregelung zusammenhängen.

Single Source of Truth (SSOT)
zentrale, von allen Beteiligten als gültig anerkannte Datenbasis für verschiedene Verwendungszwecke und zur frühzeitigen Erkennung von Problemen und Optimierung von Prozessen und Vorhaben.

Skalierungseffekt
Der Skalenvorteil beschreibt, wie durch Steigerung und Optimierung der Produktion die Stückkosten gesenkt und die Gewinne gesteigert werden können.

Smart Slab
Ein 3D-Sanddrucker fertigt Gussformen für Geschossdecken und gießt sie auch aus. Elemente der Gebäudetechnik, Beleuchtung und Akustik werden bereits in die Bauelemente integriert.

SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz)
Schweizer Bewertungssystem, beurteilt soziale, ökologische, ökonomische und gesundheitliche Faktoren.

Sobawi
Verein für „solidarische Bauwirtschaft“

Social Investment
Unterstützung von Projekten und Unternehmen, die einen sozialen und nachhaltigen Beitrag zur Gesellschaft leisten.

Stampflehm
Material; Frischer Lehm wird mit Wasser, Stroh und/oder Kies gemischt und schichtweise in eine Mauerschalung gefüllt. Jede Schicht wird gestampft (verdichtet), bevor die nächste eingefüllt wird.

Stampflehmbau
Bauen mit Stampflehm ist eine massive Lehmbau-Art (gestampfte Schichten). Sie unterscheidet sich grundsätzlich vom Bauen mit Lehmziegeln (gestapelt und gemauert). Der ungebrannte, feuchte Lehm, der durch Trocknung zu einem stabilen Baustoff aushärtet bleibt allerdings wasserlöslich, ist somit für Außenmauern eher ungeeignet. In Europa war diese Technik bis ins Mittelalter weit verbreitet, ein historisches asiatisches Beispiel ist die Große Chinesische Mauer, die ebenfalls einen Kern aus Stampflehm besitzt.

Starkregen
Regen, bei dem innerhalb einer Stunde mindestens 15 Liter Wasser auf einen Quadratmeter fallen, oder innerhalb von sechs Stunden 20 Liter.

Suffizienz
vom Lateinischen sufficere: genügen oder ausreichen, ist eine der entscheidenden Nachhaltigkeitstechniken zur Beschränkung des getätigten Verbrauchs. Die Frage danach, was man wirklich braucht, senkt Energieverbrauch, CO2-Ausstoß und Abfallaufkommen in allen Lebensbereichen.

Teakholz
Das Holz des Teakbaums stammt aus Süd- und Südostasien. Es zählt zu den wichtigsten Exporthölzern des asiatischen Raums, weil es stark witterungsbeständig sowie abwehrfähig gegen Holzschädlinge ist. Deshalb eignet es sich besonders für die Verwendung im Außenbereich.

Technische Gebäudeausrüstung (TGA)
bezeichnet alle technische Einrichtungen, die im oder am Gebäude fest angebunden sind und ihm als solches dienen. Es sind Heizung und Kälte, Lüftung, Sanitär- und Wasserversorgung, Energieversorgung, Messen/Steuern/Regeln (MSR) und die Gebäudeautomation, inklusive Aufzügen und Rolltreppen.

Terpene
organische Verbindungen, die in vielen Pflanzen vorkommen und für deren charakteristische Gerüche und Aromen verantwortlich sind.

Thoron
wenig erforschtes Isotop von Radon. Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Gas, das – je nach Bodenplatte und Geschossdecken – aus dem Baugrund aufsteigen und sich in der Raumluft ansammeln kann.

Tiny House
Kleinsthaus in den USA, auf Trailer gebaut, mit bis zu 15 m² Wohnfläche. In Deutschland ist eine Baugenehmigung erforderlich.

Umnutzung
Nutzungsänderung von Gebäuden zur Erhaltung des Bestands. Die Basilika Santa Maria degli Angeli entstand im Jahr 1563 unter der Leitung Michelangelos in den Ruinen der Diokletiansthermen. Der Künstler baute den Sakralbau in die Thermen ein, ohne dabei deren Struktur zu verändern.

Umweltzertifikate
Bewertungssysteme: DGNB, BREEAM und LEED sind die wichtigsten Umweltzertifikate in der Bau- und Immobilienbranche. Sie beurteilen die Gebäude entsprechend umfangreicher Nachhaltigkeitskataloge und bieten inzwischen auch für Investoren wichtige Anhaltspunkte.

Unterflurbewässerung
Technik, bei der Wasser unterirdisch direkt zu den Pflanzenwurzeln geleitet wird. Dies minimiert Verdunstung und erhöht die Bewässerungseffizienz.

Upcycling
Recycling, bei dem das neue Produkt hochwertiger ist als das Ausgangsprodukt; im Gegensatz zum Downcycling. Kreative Umwandlung von Abfallprodukten oder nutzlosen Materialien in neue Produkte mit höherem Wert oder Nutzen.

Urban Farming
(professionelle) Nahrungsmittelproduktion in der Stadt, vermeidet lange Transportwege und lässt sich als Urban Gardening auch auf dem Balkon umsetzen.

Urban Gardening
Anbau von Pflanzen, Gemüse und Kräutern in Städten, oft auf Dächern, Balkonen oder in Gemeinschaftsgärten. Es stärkt Gemeinschaften durch kooperatives Gärtnern im oft begrenzten städtischen Raum. Im Gegensatz zum professionellen) Urban Farming oft als private Betätigung.

Urban Heat Island Effekt (UHI)
Bei einem Temperaturunterschied von Städten zum umliegenden Land spricht man von einem städtischen Hitzeinsel-Effekt.

Urban Mining, Stadtschürfung oder Bauteilernte
sieht die gebaute und besiedelte Stadt als riesige Rohstofflagerstätte für neue Bauten.

Urbane Biodiversität
Die Vielfalt von Pflanzen und Tieren in städtischen Gebieten umfasst die verschiedenen Arten von Flora und Fauna sowie die Vielfalt an Grünflächen und Ökosystemen, die vorhanden sind oder geschaffen werden können.

Vegetationstechnik
Errichtung, Pflege und Schutz von Vegetationsflächen. Im Gegensatz zur „freien Natur“ benötigen vegetationstechnische Systeme regelmäßige Pflege und bodenferne Standorte, sowie meist intensive Wartung durch Fachfirmen.

Verdunstungskälte
Sie entsteht, wenn Wasser aus dem flüssigen in den gasförmigen Aggregatzustand wechselt. So entzieht das verdunstende Wasser der Umgebung Wärme und bewirkt einen Kühleffekt.

Vernagelte Querlage
Um Holz zu sparen, werden nicht massive Bohlen verwendet, sondern übers Kreuz geleimte, bzw. vernagelte Holzlamellen, bei Außenwänden meistens Fichte.

Virtuelles Kraftwerk VPP
Eine Virtual Power Plant (VPP) verbindet mehrere kleine Energieerzeuger, sodass diese gemeinsam als ein großer Player mit anderen Energieerzeugern konkurrieren können.

VOC
flüchtige organische Verbindungen, die in vielen Alltagsprodukten wie Farben, Klebstoffen und Reinigungsmitteln vorkommen. Diese Substanzen können bei Anwendung in die Luft entweichen und gesundheitliche Probleme sowie Umweltbelastungen verursachen.

Vollholz
Aus einem Holzstück bestehend, während Massivholz verleimte Teile bezeichnet. Echtholz kann auch Furnier auf Sperrholz sein.

Vorarlberger Architektur
Die Vorarlberger Bauschule gilt seit Ende des 20. Jahrhunderts als Vorreiter einer neuen alpinen Architektur, die örtliche Bauformen aufgreift, aber ästhetisch wie konstruktiv in nachhaltige, zeitgenössische Architektur umwandelt. Bekannt sind Hermann Kaufmann und die Büros Baumschlager Eberle sowie Dietrich | Untertrifaller – deren Gründer in den 1950er-Jahren geboren wurden.

Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)
Mehrschalige Außenwandkonstruktion mit nichttragender Fassadenbekleidung, die mit Abstand zur tragenden Wandebene an dieser befestigt ist.

Wandheizung
Funktioniert wie eine Bodenheizung. Vorteil: keine Heizkörper, geringer Energiebedarf aufgrund niedriger Vorlauftemperaturen, einfache Montage. Nachteil: kritisches Befestigen von Bildern und Möbelteilen.

Wärmeleitfähigkeit
Je geringer die Wärmeleitzahl (λ Lambda) in Watt pro Meter mal Kelvin (W/mK), desto besser dämmt das Material.

Wärmepumpe
entnimmt thermische Energie aus einem Reservoir (Luft, Abwasser, Boden) und führt sie als Nutzwärme mit höherer Temperatur einem zu beheizenden System zu.

Watt d’Or
Schweizer Award, zeichnet innovative Konzepte für praktische Lösungen für Komfort, Ästhetik und Wirtschaftlichkeit aus.

WELL Building Standard
US-Bewertungssystem, bewertet primär nach der Nutzungsqualität und Wohngesundheit.

WWF World Wide Fund For Nature
Die 1986 gegründete Stiftung ist eine der größten internationalen Natur- und Umweltschutzorganisationen.

Yakisugi / Shou Sugi Ban
traditionelle japanische Methode der Holzkonservierung, bei der es oberflächlich karbonisiert (verkohlt) wird. Dadurch wird das Holz wasserabweisend, haltbarer und vor Schädlingsbefall geschützt.

Zabur
Nasslehmtechnik, bei der Strohlehmklumpen kraftvoll auf die Wandoberkante geworfen und mit einem Brett zusätzlich festgeschlagen und glattgestrichen werden.

Zellstoff
Faserige Masse, vorwiegend aus Cellulose, die beim chemischen Aufschließen von Pflanzenfasern entsteht.

Zement
feingemahlenes, wasserlösliches Bindemittel für Mörtel und Beton, das je nach Zementart aus mehreren Hauptbestandteilen bestehen kann und durch die chemische Reaktion mit Wasser (Hydratation) erhärtet. Bei der Produktion wird CO2 aus dem Kalk freigesetzt, der mit dem CO2 der für die Herstellung benötigten Energie rund acht Prozent des von Menschen verursachten CO2-Ausstoßes ausmacht. Bei Hochofenzement CEMIII können bis zu 95 Prozent des Portlandzementanteils durch Hüttensand ersetzt werden. Dies senkt die benötigte Primärenergie und verursacht weniger CO2-Emissionen.

Zirkuläres Bauen
regeneratives System, das Ressourceneinsatz, Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung durch Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen minimert. Dazu tragen langlebige Konstruktionen, Instandhaltung (Ertüchtigung), Reparatur (Sanierung), Wiederverwendung (Umnutzung), und Re- und Upcycling bei.