Jede Fläche zählt: So funktioniert Schwammstadt im Kleinen
Nur weil es Schwammstadt heißt, muss es nicht gleich die Fläche einer Stadt einnehmen. Østengen & Bergo Landskapsarkitekter zeigten 2023 mit ihrem Projekt an der Voldsløkka-Mittelschule in Norwegen: Schwammstadt funktioniert auch im Kleinen.
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Dies ist ein Beitrag aus der aktuellen Print-Ausgabe No. 5 von CRADLE.
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Die Schwammstadt auf dem Pausenhof
Bei Oslos erster Plus-Energie-Schule, einem Gebäude von SPINN und KONTUR arkitekter, wird der Schulhof zu einer kleinen Schwammstadt. Gemeindevorschriften verlangten von der Schule einerseits mehr Grünflächen mit einer größeren Biodiversität, andererseits eine Möglichkeit, Regenwasser vor Ort zu verwerten, ohne dabei die Schüler einzuschränken.
Østengen & Bergo vereinten diese Ziele in ihrem Schwamm-Konzept. Der Schulhof wurde mit Inseln versehen, die von breiten und vielfältig bepflanzten Kanälen umgeben sind. Das Gelände ist so angelegt, dass Regenwasser auf die Inseln zufließt. Bei Starkregen wird das Regenwasser zunächst in diesen Kanälen gesammelt und später von den Pflanzen aufgenommen.

Die Pflanzen wurden so gewählt, dass sie sowohl einige Zeit im oder unter Wasser stehen können als auch längere Perioden mit Trockenheit aushalten. Das überschüssige Wasser versickert in den Boden und landet in einem Schotterbecken, wo es gespeichert wird. Sobald es aber benötigt wird, kann dieses Wasser wieder an die Umwelt abgegeben werden. Stellenweise sind die Kanäle mit Gitterblechen überbrückt, um auf die Inseln zu gelangen. Dadurch haben die Gräser und kleineren Pflanzen darunter ausreichend Licht und Wasser, werden aber nicht zertrampelt.
Die Inseln selbst sind mit Spiel- und Freizeiteinrichtungen für die Schüler ganz unterschiedlich eingerichtet, wobei unter anderem Mobiliar von Vestre zum Einsatz kam.
Schwammstadt: Hochwasserschutz für Kommunen
Mit dem Schwammstadt-Prinzip lassen sich Städte wirksam gegen Überschwemmungen und Hochwasser schützen. Die Stadt als Schwamm − wir zeigen am Beispiel Kopenhagen, wie das funktioniert »
CRADLE meint
Eine Schwammstadt geht auch in klein, ohne dass man auf Spaß verzichten muss. Die Klimaveränderung bringt Hochwasser und Starkregen einerseits und Trockenphasen andererseits mit sich. Also sind auch in noch so kleinen Gärten und sogar beim privaten Einfamilienhaus entsprechende Lösungen für Retention und Biodiversität empfehlenswert und mit Landschaftsplanern und Lösungen von Firmen wie ACO, Otto Graf, Rehau oder Birco realisierbar. Wenn dieser Schulhof Schule macht, wird aus der Summe zahlreicher Schwammgärten wieder eine Schwammstadt.
Fotos: Østengen & Bergo, Asak
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Fotos: Østengen & Bergo, Asak, Miljostein, Rolf Estensen
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