Das ownhome – ein autarkes Tiny House für alle

Das ownhome ist ein Tiny House zum Selbstbauen, entworfen von Klemens Jakob. Das kleine Haus hat einen möglichst geringen Ressourcenverbrauch und ist als Open Source Projekt angelegt. Zudem erzeugt, speichert und verbraucht es seinen eigenen Strom und hat einen eigenen Wasserkreislauf − somit ist es autark. Sein Erfinder Klemens Jakob stellt uns die Vision hinter ownhome vor.

  1. Das ownhome im Kurzportrait: Was macht das Tiny House so besonders?
  2. Aufbau und Blick nach innen
  3. Die Vision hinter ownhome
  4. Konzept rund um Nachhaltigkeit
  5. 5 Fragen an ownhome Visionär Klemens Jakob
ownhome Pionier Klemens Jakob

Klemens Jakob
Ein Gastbeitrag des ownhome-Erfinders.

Das ownhome im Kurzportrait: Was macht das Tiny House so besonders?

Aufbau

  • ein ownhome kann selbst aufgebaut werden
  • Bausatz mit beschrifteten Nummern und Schwalbenschwanzverbindungen
  • natürliche Baumaterialien
  • man braucht keine handwerkliche Ausbildung für den Aufbau
  • im besten Fall reichen 2 Personen für das Errichten des ownhomes
  • man braucht keine großen Maschinen für den Aufbau

Nachhaltigkeit

  • ist gut isoliert: wenig Heizung im Winter, im Sommer bleibt es kühl
  • autarker Wasserkreislauf mit Pflanzenkläranlage
  • Verwendung einer Trockentrenntoilette
  • Photovoltaikanlage und Batteriespeicher
Tiny House im Dunkeln

Aufbau und Blick nach innen

Ein ownhome ist so konstruiert, dass man es mit wenigen Personen aufbauen kann. Man braucht weder handwerkliche Erfahrungen, noch größere Maschinen für den Aufbau. Das Grundgerüst des ownhomes wird durch Holzständer aufgebaut. Auch die Bodenplatte wird als Holzgerüst aufgebaut und gedämmt.

Die Bildergalerie zeigt den Aufbau des Tiny Houses

Fertiges ownhome
Fertiggestelltes ownhome mit Schnee

Blick ins Innere

Auch innen überzeugen Bad und Küche mit den ownhome-typischen Rundungen. Auch die Gestaltung mit natürlichen Materialien wie Holz und Lehm ist gleich sichtbar.

Die Vision hinter ownhome

Die helle Küche im ownhome.

Die Idee des ownhomes ist es, das Wohlergehen aller Wesen zu berücksichtigen. Aus diesem Grund wird großer Wert auf natürliche Materialien gelegt, die nach ihrer Verwendung wieder zum Bestandteil natürlicher Kreisläufe werden können. Diese sind Holz und Kalk und Lehm.

Durch die Verwendung natürlicher Baumaterialien wird das Gebäude Teil des natürlichen Stoffkreislaufs, ohne dass unnatürlicher Abfall produziert wird. Die natürlichen Baumaterialien bleiben auch als verbautes Material ein Teil ebenjener. Sie können Feuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf auch wieder abgeben. Sie können Gerüche absorbieren und sie können Duftstoffe abgeben. Wir werden als Bewohner zu einem Teil dieser Kreisläufe. Wenn unser natürlicher Organismus in natürliche Zusammenhänge eingebettet ist, dann fühlt er sich wohl. Ein unnatürliches Umfeld löst für einen natürlichen Organismus Stress aus.

So, wie sich Materialien direkt auf unser Wohlbefinden auswirken, so haben auch Formen einen Einfluss auf unsere Befindlichkeit. Statt scharfen Kanten und spitzen Ecken überwiegen im ownhome die Rundungen.

 

“Mit dem ownhome möchten wir die kompletten Kreisläufe wieder erlebbar machen und ermöglichen, dass wir uns als wichtigen Bestandteil dieser Kreisläufe wahrnehmen.”

ownhome Pionier Klemens Jakob
ownhome Pionier Klemens Jakob

Ein gutes Leben ist nur dann ein gutes Leben, wenn es das Wohlergehen aller Wesen berücksichtigt. So wird das „gute Leben“ von der indigenen Bevölkerung in Südamerika definiert. Wenn wir diese Definition ernst nehmen, dann ergeben sich daraus verschiedene Konsequenzen. Dann sollten wir nicht mehr an Ressourcen und Energie verbrauchen, als unsere Erde uns bei einer gerechten Verteilung für jeden Menschen zur Verfügung stellt.

Wenn wir mehr verbrauchen, dann geht das immer auf Kosten anderer Menschen und unseres Ökosystems, von dem wir selbst auch ein lebendiger Teil sind. Wenn wir zu verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgehen, dann zerstören wir uns in letzter Konsequenz selbst.

Klemens Jakob

Konzept rund um Nachhaltigkeit

Das ownhome besitzt einen autarken Wasserkreislauf, bei dem das Grauwasser über eine Pflanzenkläranlage und verschiedene Filterstufen wieder zu Trinkwasser aufbereitet wird. Dadurch wird der Zusammenhang von Abwasser und Frischwasser erlebbar; wir sind als eine wichtige Komponente in diesen Kreislauf eingebunden. Denn mit jeder Handlung üben wir großen Einfluss auf die Qualität des Wassers aus.

Das ownhome hat eigene Wassertanks
Das ownhome hat eigene Wassertanks

Das ownhome verwendet eine Trockentrenntoilette. Über eine Photovoltaik-Anlage und einen Batteriespeicher versorgt sich das ownhome eigenständig mit Energie. Von der Erzeugung über die Speicherung bis zu den Verbrauchern wird die Technologie des Gleichstroms genutzt. So entstehen keine unnötigen Verluste durch die Verwandlung in Wechselstrom. Gleichzeitig wird Elektrosmog vermieden.

Wie nachhaltig sind Tiny Houses?

Das ownhome punktet durch den Einsatz ökologischer Baustoffe und seine energieautarke Bauweise. Die meisten Tiny Houses haben allerdings einen deutlich höheren Energiebedarf als beispielsweise Wohnen, auch an der Dämmung hapert es bei vielen Tiny Houses.

Wie fällt die Klimabilanz von Tiny Houses aus? In diesem kritischen Beitrag geben wir Antwort auf die Frage: Sind Tiny Houses wirklich nachhaltig?

Wohngesundheit als Philosophie: leben und wahrnehmen

Der Grundgedanke des ownhome ist: Wenn wir die Zusammenhänge des Lebens nicht mehr erleben und unser Organismus von künstlichen Materialien umgeben ist, dann reduzieren sich unsere sinnlichen Erlebnisse. Wenn wir unsere Sinne nicht nutzen, dann verkümmern sie ähnlich einem Muskel, der nicht trainiert wird. Das kann so weit gehen, dass unsere Sinne so schwach werden, dass wir unsere Umgebung und uns selbst nicht mehr richtig wahrnehmen können. Wir sind zum Teil schon so schwach-sinnig geworden, dass wir gar nicht wahrnehmen, dass wir mit unseren Handlungen uns selbst zerstören. Je mehr wir die Fähigkeit unserer Sinne verlieren desto größer wird die Gefahr, dass wir auch den Sinn unseres Lebens nicht mehr wahrnehmen können. Unser Leben erscheint uns dann sinn-los.

Durch natürliche Materialien und durch das Erleben natürlicher Kreisläufe werden unsere Sinne angeregt. Sinnliche Erlebnisse sind die Nahrung für unsere Sinne und die Basis für unsere Wahrnehmung. Ein natürliches, gesundes Wohnumfeld ist eine wichtige Voraussetzung für einen gesunden Organismus.

Tiny House mit Regenbogen

Das ownhome als Lebensstil

Bei der Idee des ownhomes geht es mehr um die Verbreitung eines Lebensstils als um wirtschaftliche Interessen. Aus diesem Grund gibt es auch keine Firma zur Vermarktung der Idee. Es gibt den gemeinnützigen Verein der „solidarischen Bauwirtschaft“. Dieser stellt allen Interessierten das Knowhow kostenfrei zur Verfügung. Über den Verein ist es zudem möglich, kompetente Handwerker zur Unterstützung bei der Umsetzung zu bekommen.

Das Bauen und das Leben im ownhome soll auf verschiedenen Ebenen ein Prozess der Selbsterkenntnis sein. Sinnliches Erleben soll gefördert werden. Geschulte Sinne sind die Voraussetzung für eine differenzierte Wahrnehmung nach Außen und nach Innen. Sie machen es möglich, dass wir uns als Teil unseres natürlichen Ökosystems erleben. Die Folge davon ist, dass wir bei unseren Handlungen darauf achten, dass wir diesem System und damit auch uns selbst keinen Schaden zufügen. So können wir mit unserem Leben die gesunden, natürlichen Kreisläufe heilsam unterstützen und den Teufelskreis der Zerstörung unterbrechen.

Wie die kleinste Wohnung der Welt unser Verständnis von Raumgröße verändert

Die kleinste Wohnung der Welt ist ein voll ausgestattetes Apartment inklusive Infrarotsauna und Whirlpool − auf nur 6,89 m². Entdecken Sie, welche neuen Wege die Cabanon für die Innenarchitektur aufzeigt, und kommen Sie mit auf eine gedankliche Reise um die Frage: Wie könnte das Wohnen von morgen aussehen? In diesem Report stellen wir es ausführlich vor »

5 Fragen an ownhome Visionär Klemens Jakob

Das ownhome Buch von Klemens Jakob zeigt, wie man im Einklang mit der Welt leben kann
Das ownhome Buch stellen wir auf unserem Instagramprofil vor.

Wie kam es zu der Idee des ownhomes?
Darüber gibt es ungefähr 50 Seiten in meinem Buch. Es war die konsequente Weiterführung eines Lebens, das ich immer meinen aktuellen Erkenntnissen angepasst habe. Ich wollte nicht auf Kosten anderer Menschen oder unserer Natur leben. Ich wollte nicht nur raus in die Natur gehen, ich wollte auch rein in die Natur gehen. Und ich wollte in die natürlichen Kreisläufe des Lebens eingebunden sein. Ich wollte ein „gutes Leben“ leben, das das Wohlergehen aller anderen Wesen mitberücksichtigt.

Inwiefern unterscheidet sich das ownhome von (anderen) Tiny Houses?
Beim ownhome geht es gar nicht speziell um das Haus, es geht um einen „weltgerechten“ Lebensstil. Die natürlichen Kreisläufe werden berücksichtigt. Sowohl bei den Materialien, als auch beim Wasserkreislauf und bei der Energieerzeugung und Speicherung und beim Nährstoffkreislauf.

Wie viel Platz hat man in einem ownhome? Wie teilen sich die Zimmer ein?
Ich habe einen Innenraum von drei auf sechs Meter. Im westlichen Teil sind Küche und Bad. Das Bad ist 1,5 auf 1,5 Meter und die Küche ist 1,5 auf 2,40 Meter und zum restlichen Raum geöffnet.

Was kostet ein ownhome? Und wie lange benötigt man für den Bau des autarken Hauses?
Die Materialkosten für das Wasser- und Energieautarke ownhome, inklusive Folienanbau und Terrasse liegt zwischen 50 und 60 T€. Für den Aufbau benötigt man, je nach helfenden Händen, zwischen drei und sechs Monate.

Ich möchte ein ownhome bauen. Wie starte ich die Reise?
Du setzt dich mit dem Verein für „solidarische Bauwirtschaft“ in Verbindung und besprichst an welchen Stellen du Hilfe benötigst.

Kontaktinfo
Hofenstraße 4/1
72348 Rosenfeld-Isingen
Verein für solidarische Bauwirtschaft Sobawi

Wie gefällt Ihnen dieser Beitrag?