Holzhochhaus "Roots": großes Bauprojekt in Hamburg
Die Garbe Immobilien-Projekte GmbH realisiert aktuell ein 65 Meter hohes Bauprojekt in der Hamburger HafenCity. Das „Roots“ ist ein 19-stöckiges Holzhochhaus aus 5.000 m³ Nadelholz – eine Menge, die weltweit noch nicht verbaut wurde. Der Baubeginn war am 27. November 2020, die Fertigstellung des vom Architekturbüro Störmer Murphy und Partners entworfenen Komplexes ist bis 2024 geplant.
In diesem Artikel:
- Symbiose zwischen Urbanität und Umwelt
- Bauen mit Holz
- Vorteile für das Bauen mit Holz
- 3 Fragen an Fabian von Köppen
Ein Gastbeitrag der Garbe Immobilien-Projekte GmbH.
Das Holzhochhaus “Roots”: Symbiose zwischen Urbanität und Umwelt
Symbiose zwischen Urbanität und Umwelt: Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20.600 m² entstehen in dem Holzhochhaus 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte Wohneinheiten mit Blick auf den Hamburger Hafen, HafenCity oder Innenstadt. Ergänzt wird die Wohnnutzung durch einen 600 m² großen Innenhof, der von den Landschaftsarchitekten LOIDL gestaltet wird, sowie einem Yogaraum mit einer Terrasse für die künftigen Bewohner. Im Untergeschoss ist die Integration einer interaktiven Ausstellung der Deutschen Wildtierstiftung vorgesehen. Hier sollen Bewohner sowie Besucher einen Einblick in die Themenfelder Natur und Artenschutz erhalten.
Für Fabian von Köppen, Geschäftsführer der Garbe Immobilien-Projekte GmbH, ist das „Roots“ ein Referenzobjekt für die klimaneutrale Nachverdichtung der Innenstädte mit dem Baustoff Holz: „Roots steht für unsere Vision, Städte durch den Baustoff Holz klimaneutral nachzuverdichten. Wir wollen zusammen mit allen Beteiligten an diesem Projekt wachsen. Unser gemeinsames Ziel ist es, einen Best Case zu schaffen, der buchstäblich Wurzeln schlägt.“
Hochhaus mit Holz bauen
Bauen mit Holz ist nicht nur ein Trend; Den urbanen Menschen beschäftigt eine zukunftsfähige und nachhaltige Gestaltung des Lebensraums, angefangen bei Nahrungsmitteln über Kleidung bis hin zu Mobilitätskonzepten und Wohnflächen. ESG-Kriterien erhalten damit immer mehr Einzug in die Immobilienwirtschaft und Nutzer sind durchaus bereit, einen Mehrpreis zu zahlen.
Die Garbe Immobilien-Projekte betrachtet die gesamte Lebenszeit eines Gebäudes unter ökologischen Aspekten. Die Holzbauweise als Lösungsansatz der nachhaltigen Projektentwicklung zeichnet sich durch verschiedenste Vorteile aus. Zum einen handelt es sich um einen nachwachsenden Rohstoff zum anderen nimmt das Material fertig verbaut in großen Mengen klimaschädliches CO2 aus der Luft auf und speichert es. Dies wirkt sich positiv auf die Umweltbilanz der Konstruktion aus und prägt den umweltfreundlichen Charakter von Holzbauten.
Zudem beherrscht Holz die Bauphysik, wie Wärmeschutz, Feuchteschutz und Brandschutz, ergänzt, um die Eigenschaft einer langen Lebensdauer und einem angenehmen Wohnklima. Die Konzeption des Roots, aus kompakten Fertigteilen, die im Voraus erstellt und auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt werden müssen, erlaubt schnellere und leisere Bauarbeiten.
Vorteile für das Bauen mit Holz
Die Vorteile für das Bauen mit Holz liegen also auf der Hand. Die umgesetzten Konzepte sind im Vergleich jedoch selten. Grund hierfür sind die lange Planungsphase sowie eine Vielzahl an Genehmigungen und Einzelzulassungen etwa in Bezug auf den Brandschutz, die Zeit und Geld kosten. Ein Holzbauprojekt kostet aktuell etwa 12 Prozent mehr. Für Fabian von Köppen steht fest, dass ein Umdenken stattfinden muss: „Um die Städte mit Lückenbebauungen oder Aufstockungen aus Holz nachverdichten zu können, bedarf es einer Vereinheitlichung der Landesbauordnungen für den Umgang mit diesem Material. Besser noch die Einführung einer bundeseinheitlichen Bauordnung, denn es brennt in Schleswig-Holstein nicht anders als in Hamburg oder Niedersachsen.“
Das Holzhochhaus „Roots“ ist für die Garbe Immobilien-Projekte von einer Vision zu einer Mission geworden, welcher das Unternehmen als starker Impulsgeber nachgehen will. „Wenn diese Art zu bauen in zehn Jahren kein Novum mehr ist, dann haben wir es geschafft,“ sagt von Köppen abschließend.
3 Fragen an Fabian von Köppen
Was macht das Roots nachhaltiger als andere Holzhochhäuser?
Die Holzbauweise zeichnet sich durch verschiedenste Vorteile aus. Zum einen die ökologischen Aspekte: Holz ist ein Rohstoff, der mit geringem Energieeinsatz produziert werden kann und nachwächst. Die benötigte Holzmenge für das Roots wächst beispielsweise in 23 Minuten nach.
Damit ist die Energieeffizienz des Rohstoffs sowohl beim Bau als auch in der Nutzung gering. Fertig verbaut, nimmt der Rohstoff in großen Mengen klimaschädliches CO2aus der Luft auf und speichert es. Dies wirkt sich positiv auf die Umweltbilanz der Konstruktion aus.
Zum anderen ermöglicht die Bauweise aufgrund der hohen Vorfertigung eine kurze Bauzeit und eine leisere Baustelle. Letzteres wird insbesondere bei der innerstädtische Nachverdichtung eine bedeutende Rolle spielen. Mit dem Projekt Roots gehen wir erneut unserer Aufgabe als Projektentwickler nach, klimaneutrales Bauen voranzutreiben. Zunächst mit den Treptower Zwillingen in Berlin und jetzt mit dem Holzhochhaus Roots sammeln wir Erfahrungen, die bei weiteren Projekten von Nutzen sein werden, um so nachhaltiges Bauen, auch im mehrgeschossigen bezahlbaren Wohnungsbau, zu ermöglichen.
Wird sich die momentane Situation auf dem Holzmarkt (Knappheit) auf den Bau auswirken?
Die Holzpreise haben sich zuletzt fast verdreifacht. Aber das ist kein dauerhafter Trend, wir rechnen mit einem Rückgang der Kosten, wenn die Nachfrage aus China und USA wieder sinkt oder Ausfuhrzölle erhoben werden.
Das Holzhochhaus Roots liegt in der HafenCity. Spielt die Witterung bei der Planung eine Rolle?
Ja, Wasser, nicht Feuer ist bei Holz gefährlicher. Von daher haben wir uns bei dem Projekt Roots, z. B. aufgrund der Flut-Thematik in der HafenCity dazu entschlossen, die Untergeschosse, das Warftgeschoss sowie das Erdgeschoss in Stahlbetonweise zu errichten. Die Witterungseinflüsse, wie Regen, Kälte, Wind etc. werden jedoch keine negativen Auswirkungen auf die Holzfassade haben. Jahrhunderte alte Stabkirchen in Norwegen und Holzhäuser in Süddeutschland bestehen auch heute noch. Bei unserem Projekt Roots kommt hinzu, dass es eine zweite Glashaut haben wird, die die Holzfassade schützt, für die Bewohner aber auch den Vorteil hat, bei Wind die Loggien wunderbar nutzen zu können.
Text: Garbe Immobilien-Projekte GmbH
Bilder: Garbe Immobilien-Projekte GmbH/Störmer Murphy and Partners GbR
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