Supertecture – sozial nachhaltiges Bauen

Supertecture ist ein ehrenamtlich und interdisziplinär agierende Think-Tank-Force-Team. Mit jungen Architekten und Ingenieuren aus Kaufbeuren, Bayern, Deutschland, Nepal, Tansania und der ganzen Welt werden Robin-Hood Hotels im Himalaya, die längsten Wasserrutschen am Tanganjikasee, Moscheenkirchen in der tansanischen Savanne, coronataugliche Treffpunkte sowie ein Headquarter gebaut. In Deutschland entsteht ein Wohnkollektiv.

In diesem Artikel:

  1. Über supertecture
  2. Architektur für Alle
  3. supertecture in Nepal
  4. supertecture in Tansania

Ein Gastbeitrag von Supertecture.

Über supertecture

Vereint durch die Motivation, innovative und visionäre Architektur mit unprivilegierten Gesellschaften gemeinsam zu entwickeln und zu bauen, versteht supertecture Architektur als unterschätzte Superpower. Diese Superpower kann Gesellschaft verändern, bewahren, inspirieren und voranbringen. Es wird nach architektonischer Qualität und Varietät mit einem hohen Grad an Detailtreue, Innovation, Freude, aber auch Verlangen nach Neuem und Unbekannten gestrebt.

Im Austausch mit den Menschen vor Ort entstehen nachhaltige Architekturoasen – nachhaltig nicht nur im Sinne ressourcenschonenden Bauens, sondern auch dem Wasser-zu-Wein Prinzip folgend. Architektur aus lokal vorhandenen, unterschätzten Materialien trägt als Motor weiterer Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Das Gebaute wird jeder Person zum Nachbauen als open-source zur Verfügung gestellt.

Architektur für Alle

Die frischen, zwanglosen, kreativen Ideen unserer jungen Robin-Hoods werden zur gebauten Realität; Indem jeder Raum als ein eigenes Haus aufgefasst wird und so zur eigenverantwortlich lösbaren Aufgabe wird. Vor Ort werden Hand in Hand mit der örtlichen Bevölkerung die Projekte entwickelt und auf der Baustelle umgesetzt. Dabei entsteht oft eine einzigartige soziale Energie.

Durch langfristige Partnerschaften mit den Gemeinschaften, welchen viel Eigenengagement abverlangt wird, bleibt es nicht bei externen “Geschenken”. Stattdessen entwickelt sich durch den Einbezug eine starke Eigendynamik mit vielfältigen Synergieeffekten. Basierend auf langjähriger Erfahrung im Bereich der Entwicklungshilfe-Architektur konnte supertecture ein Modell entwickeln, welches den jeweiligen Gemeinschaften mit architektonisch einzigartigen, sozialen Hotels einen Wirtschaftsmotor, ein Werkzeug, an die Hand gibt.

Die so generierten Einnahmen können zu 100% von der örtlichen Bevölkerung in neue Infrastrukturen, Projekte und Einrichtungen investiert werden. Supertecture bleibt für lange Zeit an einem Ort und schafft es so, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft aufzubauen und langjährige Arbeitsplätze zu generieren. Der Bau der Baudörfer dient dem Prinzip “Hilfe zur Selbsthilfe”. Die Baudörfer treiben allein durch ihre Funktion die Entwicklung der Region voran und wirken zudem durch ihre Einzigartigkeit als kulturelle, touristische Magneten.

Gute und schöne Architektur sollte kein Privileg wohlhabender Gesellschaften sein!

supertecture in Nepal

Nachdem supertecture im Bergdorf Dhoksan bereits eine Schule erweitert hat, wird gerade an einer Community Lodge gebaut. Die Einnahmen stehen der Dorfgemeinschaft später zur Verfügung und können für weitere soziale Projekte genutzt werden. Auch hier wird mit lokalen, unterschätzten Materialien wie Lehm, Holz, recycelten Ziegeln, alten Bierflaschen und sogar wiederverwendetem Plastik gearbeitet.

Schulerweiterung Dhoksan/Nepal. Jeder Klassenraum wurde von einem anderen studentischen Team mit jeweils einem anderen lokalen Material gebaut.
Kinderfreundliche Stampflehmfassade
Das Stampflehmhaus der momentan im Bau befindlichen Community Lodge ebenfalls in Dhoksan, mit tatkräftiger Unterstützung der lokalen Bevölkerung.
Jeder Raum der Lodge besteht aus einem anderen unterschätzten Material, wie hier Wellerlehm und recycelte Ziegel (Schlafzimmer, Küche) und Glasflaschen, Holz (Bad, Terrasse).
Eines der Bäder aus widerverwendeten Glasflaschen
Eingeschmolzener Plastikmüll wird zu Fassadenschindeln verarbeitet.
Für die Bibliothek wurden alte Fenster und Türen aus vom Erdbeben zerstörten Gebäuden verwendet.
Für die Bibliothek wurden alte Fenster und Türen aus vom Erdbeben zerstörten Gebäuden verwendet.
Ein Klassenraum wurde aus Natursteinen gebaut und besteht aus zwei Ebenen. Das obere "Geschoss" ist einer der beliebtesten Pausenplätze.
Ein Klassenraum wurde aus Natursteinen gebaut und besteht aus zwei Ebenen. Das obere "Geschoss" ist einer der beliebtesten Pausenplätze.

Ein Klassenraum wurde aus unzähligen verschiedenen gespendeten Ziegeln aus vom Erbeben zerstörten Gebäuden gebaut.

Supertecture in Tansania

Am wunderschönen Lake Tanganjika in Westtansania, zwei Tagesreisen von der Hauptstadt Dar Es Salam entfernt, entsteht zurzeit ein Studio/Headquarter. Dort kann die Projektgruppen leben, arbeiten, und forschen. Ein Schwerpunkt wird auch hier der Austausch mit tansanischen Architekturstudenten sein. Ausrangierte Schiffscontainer wurden zu einem Turm gestapelt und mit lokalem Holz ausgebaut; weitere Räume entstehen mit selbst gebrannten Lehmfliesen, Reisschalenbeton und Stampflehm. Zukünftig soll auch ein Kindergarten nach Montessori Prinzip entstehen.

Mehr zum Thema Stampflehm finden Sie hier:

 

Das Containerstudio superhome in Tansania am Lake Tanganjika, gebaut von supertecture
Das Containerstudio superhome in Tansania am Lake Tanganjika
Ein altes Schiffswrack wurde zum Pre-Hotel ausgebaut
Ein altes Schiffswrack wurde zum Pre-Hotel ausgebaut
Zum supertecture-Studio gehörender Selbstversorger Garten
Zum Studio gehörender Selbstversorger Garten

Text und Bilder: Supertecture