Der erste Stuhl aus Kaffeekapseln

Der Stuhl "Eleganza" wird in der schwarzen Variante mit den recycelten Kaffeekapseln Iperespresso Illy hergestellt.

Der Re-Chair "Eleganza" von Kartell war der Gewinner des Red Dot Awards 2023 in der Kategorie "Best of the best". Zugleich ist er ein hervorragendes Beispiel für Sustainable Design.

Der Re-Chair wurde von Antonio Citterio für die Marke Kartell entworfen. Das Re im Namen steht für recycelt. Der formschöne Stuhl wird nämlich komplett aus wiederverwendeten Materialen hergestellt. So entspricht er nicht nur in Bezug auf seine Verarbeitung dem Zeitgeist, sondern ist mit seiner klaren Linienführung von zeitloser Eleganz.

Was macht den Re-Chair so besonders?

Beim Re-Chair ist es zum ersten Mal gelungen, aus (in der Produktion ausgesonderten) Kaffeekapseln ein Design-Produkt herzustellen. Der Re-Chair, dessen Name bereits auf die recycelten Materialien hinweist, ist die neueste Kreation des Designers Antonio Citterio für Kartell. Die ausgesonderten Kaffeekapseln stammen von illycaffè. Die italienischen Unternehmen möchten mit diesem nachhaltigen Ansatz Produktionsmodelle der Kreislaufwirtschaft unterstützen.

Tatsächlich wird der Re-Chair komplett aus recycelten Kaffeekapseln von illycaffè hergestellt. Auch die Stuhlbeine von Eleganza werden aus diesen Kapseln hergestellt. Es ist dabei nicht nötig, das Material noch einmal neu einzufärben. Die roten bzw. schwarzen Stuhlbeine entstehen aus den passenden Kapseln, die vor dem Prozess nach Farbe sortiert wurden.

Basis hierfür ist eine solide Kunststoffkonstruktion, auf der sich – lediglich verschraubt – das geschwungene Sitzelement befindet. Auf diese Weise kann der Stuhl über die Jahre auf einfache Weise modernisiert, neu gepolstert oder umgestaltet werden. Selbst ein sortenreines Recycling im Sinne der Kreislaufwirtschaft wäre möglich.

Erste kompostierbare "Kaffeebälle" entwickelt

Einen anderen Weg in Sachen Müllreduktion bei Kaffeekapseln geht das Zero-Waste-Produkt CoffeeB. Es bietet das weltweit erste Kaffeekapsel-System, das vollständig kompostierbar ist. Ebenso wie der Re-Chair wurde das Produkt beim Red Dot Award 2023 in der Kategorie "Best of the Best" für Design und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. So funktionieren die innovativen Kaffeebälle »

So wird der Re-Chair produziert

Während Nia mit höheren Armlehnen und einer etwas kantigeren Anmutung in Erscheinung tritt, ist Ela mit einer halbrunden Rückenlehne das noch puristischere Pendant. Für beide Modelle steht eine Farbpalette für die Bezugsstoffe zur Auswahl, der Unterbau harmoniert in Weiß oder Schwarz mit allen Tönen.

Bevor die Kaffeekapseln befüllt werden, werden mittels automatisierter Kontrollen Kapseln aussortiert, die eine ungenaue Bohrung oder unkorrekte Verpackung aufweisen. Diese aussortierten Kaffeekapseln bilden die Basis des Re-Chair. Das Material wird gemahlen und in ein langlebiges Gut mit hochwertigem Design überführt.

Es waren nahezu zwei Jahre Arbeit notwendig, um den erforderlichen Qualitätsstandard zu erreichen und die entsprechende Mechanik für die Produktion eines Stuhls aus ausgesonderten Kaffeekapseln einzurichten.

„Die Zusammenarbeit mit illycaffè lässt sich nicht auf eine einfache Bereitstellung von Recyclingmaterial reduzieren", erklärt Claudio Luti, der Präsident von Kartell. Stattdessen gehen es darum, Prozesse der Kreislaufwirtschaft zu organisieren, und zwar im Team zwischen zwei Unternehmen.

Video: So wird der Re-Chair produziert

Dieses Video von Kartell gibt einen Einblick in die Produktion des innovativen Stuhls.

Red Dot Design Award 2023: Die Begründung der Jury

Die Juroren des Red Dot Award loben den raffinierten Stuhl, der die wesentlichen Linien des italienischen Stils aufgreift, dabei zugleich zeitgemäße Ansprüche als funktionales Sitzmöbel erfüllt. Die weichen Linien und fließenden Übergänge, kombiniert mit haptischen Kontrasten unterstreichen den eigenständigen Charakter der Stühle.

„Die einzigartige Textiloberfläche, die für Eleganza gewählt wurde, kennt man bislang eigentlich nur von Loungemöbeln. Hier wurde auf überraschende Weise die Materialeffizienz von Kunststoffstühlen mit der Sinnlichkeit von Polstermöbeln verbunden“, resümierte die Jury.

Alle Fotos: Kartell

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