Buchvorstellung: 'Pflanzenfaserarchitektur heute'
Das Buch ‘Pflanzenfaserarchitektur heute‘ und die dazugehörige Wanderausstellung ‘Fibra – Zeitgenössische Architektur mit Pflanzenfasern‘ würdigen die 50 Finalisten des FIBRA Awards, des ersten weltweiten Preises für zeitgenössische Architektur aus Pflanzenfasern.
Ökologischer Wandel mit Pflanzenfasern
Der Einsatz von Materialien aus schnell wachsenden Pflanzen kann bei der Verringerung der Umweltauswirkungen von Gebäude einen wesentlichen Beitrag leisten. Er bietet die Chance, die CO2-Emissionen stark zu verringern und damit die globale Erderwärmung zu reduzieren.
Die ausgewählten Gebäude kommen aus allen Kontinenten und verwenden die verschiedensten Materialien: Bambus, Stroh, Schilf, Weide oder Rattan, Hanf, Palm- oder Zuckerrohrblätter, Rinde, sowie Nordsee- oder Andengräser. Die meisten Bauten kombinieren den Einsatz lokaler Ressourcen, die Revitalisierung traditioneller Techniken, zeitgenössisches Gestaltung und energiesparende Bauweisen. So bieten sie überzeugende Beispiele für eine kreative Suffizienz.
Gebäude: Ferienhaus Red Pepper in Lamu, Kenia
Architekten: Urko Sanchez Architects
Gebäude: Gasthaus für die internationale Bambusbiennale von Baoxi, China.
Architektin: Anna Heringer
Den Menschen wieder mit der Natur verbinden
In Europa wird mit nachwachsenden Rohstoffe wie Stroh, Hanf und Flachs gedämmt. In Ländern des Südens kann man aus Bambus, Schilf und anderen Fasern – oft in Verbindung mit Lehm – komfortable Häuser zu erschwinglichen Preisen errichten. Dazu schafft der Einsatz von Pflanzenfasern eine Ästhetik, die den Menschen wieder mit der Natur verbindet: ihre Struktur hat eine selbstverständliche haptische Schönheit.
Architektur: Lebendes Bambus-Theater in Songyang County, China
Architektin: Xu Tiantian, DnA_Design and Architecture
Bauen und Renovieren mit Stroh und Hanf
Mit mehr als 5.000, mit Stroh gedämmten Bauten ist Frankreich Pionier. Rund zehn französische strohgedämmte Schul- und Wohngebäude, darunter ein sozialer Wohnungsbau mit sieben Etagen, gehören zu den Finalisten des FIBRA Awards. Die Verwendung von Hanfbeton nimmt auch in Frankreich zu, wie zwei Pariser Beispiele zeigen: die Renovierung eines alten Mietshauses und der Neubau von Sozialwohnungen.
Gebäude: Wohnhaus Le Candide in Vitry-sur-Seine, Frankreich
Architekt: Bruno Rollet
Hygrothermischer Komfort
Nachwachsende Materialien sind diffusionsfähig, winddicht und können Feuchtigkeit puffern. Zudem wirken sie ausgleichend auf die Temperaturen im Innenraum. Dadurch tragen sie nicht nur zu einem ökologischen Wandel sondern auch zu einem gesunden Wohnen bei.
Gebäude: K-House in Toronto, Kanada
Architekten: Nicolas Koff, Office Ou
Details
Titel
Pflanzenfaserarchitektur heute – 50 ausgezeichnete Bauwerke aus aller Welt
Autorin
Dominique Gauzin-Müller
Verlag
éditions MUSEO/ vdf Hochschulverlag
Umfang und Preis
144 Seiten, 216 Fotos, 112 Grafiken und Illustrationen, durchgehend farbig, Format 24 x 32,5cm, broschiert
CHF 42.00/EUR (D) 39.90
ISBN 978-3-7281-4028-9
Auch als E-Book erhältlich.
Pflanzenfaserarchitektur heute: 5 sehenswerte Videos zur FIBRA Ausstellung
Text: Dominique Gauzin-Müller
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