5 Tipps für nachhaltige Weihnachten

Nachhaltige Weihnachten feiern? Geht das überhaupt? Aber klar! Wir haben fünf Tipps für ein nachhaltiges und schönes Fest, bei dem Sie weder auf Schokolade und Geschenke noch auf einen reich geschmückten Baum verzichten müssen.

In diesem Artikel:

  1. Der nachhaltige Baum
  2. Die Geschenke
  3. Ökologisches Geschenkpapier
  4. Schokolade: nachhaltig und fair
  5. Nachhaltige Weihnachten: Deko

Ein Beitrag unserer Redaktion.

Der nachhaltige Baum

Der Weihnachtsbaum hat eine kurze Lebenserwartung – schon nach wenigen Wochen landet er im Müll. Darüber hinaus stammen viele der Bäume, die wir im Baumarkt oder dem Supermarkt kaufen, aus Weihnachtsbaumkulturen. Der Einsatz von Düngern ist hier an der Tagesordnung. Die hier verwendeten Insektizide schädigen die Umwelt und bedrohen viele heimische Insekten. Aber es gibt Alternativen zu herkömmlichen Bäumen, die wesentlich nachhaltiger und ökologischer sind.

Nachhaltige Alternativen

Eine Alternative sind beispielsweise Öko-Bäume. Weihnachtsbäume aus ökologischer Zucht erkennt man am Bioland-, Naturland- oder FSC-Siegel.

Auch Bäume aus dem regionalen Forst punkten mit einer guten Klimabilanz. Hier stimmen nicht nur die Transportwege, sondern häufig auch der ökologische Anbau. Wer einen Baum aus dem regionalen Forst kaufen möchte, sollte am besten beim Förster vor Ort anfragen. In vielen Wäldern können diese Bäume übrigens auch selbst geschnitten werden. Da freuen sich vor allem die Kinder, die so nicht nur lernen, wo der Baum herkommt, sondern auch einen schönen Ausflug in den Wald erleben dürfen.

Zero Waste Weihnachtsbäume

Neben den Naturbäumen aus ökologischer Waldwirtschaft gibt es aber auch Alternativen, die jedes Jahr neu verwendet werden können und somit weder Müll produzieren noch Ressourcen verschwenden. Diese Zero Waste Weihnachtsbäume gibt es mittlerweile von vielen Herstellern. Bei „room in a box“ gibt es beispielsweise einen Baum, der zu mindestens 70 Prozent aus recyceltem Papier besteht. Außerdem spendet der Hersteller für jedes verkaufte Produkt einen Baum, der vom Partner Eden Reforestation gepflanzt wird.

Wiederverwendbare Weihnachtsbäume haben einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie nadeln nicht und können jedes Jahr wiederverwendet werden. Darüber hinaus sorgen sie für einen modernen Look im Wohnzimmer und können genau wie ein echter Baum schön dekoriert werden. Ein reduziertes Exemplar können Sie auch ohne Probleme selbst basteln. Wie dieses Beispiel aus einer Lichterkette zeigt.

Nachhaltiger Weihnachtsbaumschmuck

Zu einem richtigen Weihnachtsbaum gehört natürlich auch der entsprechende Schmuck. Auch dieser kann nachhaltig und ökologisch sein. Am einfachsten geht es, wenn Sie ihren Weihnachtsbaumschmuck gebraucht kaufen. So haben sie eine große Auswahl und retten Sterne, Kugeln und Co. vor dem Mülleimer. Besonders nachhaltig ist es aber natürlich auch Schmuck aus Stroh oder Papier selbst zu basteln.

Nachhaltige Weihnachten: die Geschenke

Am nachhaltigsten sind selbstgemachte Weihnachtsgeschenke. Ob Marmelade, Chutney oder Kekse, die in hübsche Gläser verpackt werden: Damit machen Sie Oma, Opa und Tante garantiert eine Freude. Aber nicht immer hat man Zeit und Lust etwas selbst zu machen.

Beispiel: In nachhaltigen Shops wie lilligreenshop finden Bastelmuffel jede Menge Geschenke und Wohnaccessoires für die Lieben. Die Produkte bei sidebyside-shop werden in Werkstätten für behinderte Menschen produziert und verfolgen damit auch einen sozialen Gedanken. Darüber hinaus werden für die hier angebotenen Holzprodukte vorwiegend heimische Hölzer verwendet, die naturbelassen bleiben oder mit naturverträglichen Ölen, Wachsen oder Lacken behandelt werden.

Neben nachhaltigen Geschenken kann man aber auch Nachhaltigkeit verschenken. Wie das geht? Zum Beispiel mit einem Gemüsekisten-Abo vom örtlichen Bauernhof, mit einen Gutschein vom nächsten unverpackt Laden, einer Bienenpatenschaft oder einem Insektenhotel.

Ökologisches Geschenkpapier

Laut Nabu fallen in der Weihnachtszeit 20 Prozent mehr Müll als im restlichen Jahr an. Schuld daran ist auch das Geschenkpapier, das oftmals nur für wenige Stunden ein Geschenk umhüllt. Herkömmliches Geschenkpapier ist außerdem schwer zu recyceln. Denn Goldfolien, Glitzer, Prägungen und manche Fasern können häufig nicht recycelt werden.

Aber es gibt auch hier nachhaltige Alternativen. Der Klassiker bei nachhaltiger Geschenkverpackung ist Zeitungspapier. Aber mal ehrlich: Das trifft nicht den Geschmack von jedem. Wesentlich schicker ist da die Verpackung in braunem Paketpapier. Wer es etwas bunter mag, findet häufig auch hier Alternativen im Altpapiermüll: Ein ausrangiertes Buch, eine Landkarte oder ein Comicheft sind farbenfrohe und nachhaltige Verpackungsmöglichkeiten.

Ist keines von all dem zur Hand, kann auch nachhaltiges Geschenkpapier zum Einsatz kommen. Einige Hersteller bieten Geschenkpapier an, das aus Altpapier hergestellt wurde. Man erkennt es am entsprechenden Siegel, dem Blauen Engel. Aber auch vollständig recycelbares Geschenkpapier ist auf dem Markt keine Seltenheit mehr. Bei Planet Paket aus München gibt es beispielsweise ökologisches Geschenkpapier. Dank des innovativen Cradle-to-Cradle-Druckverfahrens der Druckerei kann hier das Papier vollständig wiederverwendet werden.

Ebenfalls auf nachhaltiges Geschenkpapier spezialisiert hat sich das Kölner Unternehmen Fair Squared. Für eine außergewöhnliche und nachhaltige Verpackung gibt es hier so genannte Furoshikis. Das sind Fair Trade Upcycling-Geschenktücher aus sri-lankischen, aussortierten Saris, die fair gehandelt und ohne Plastikmüll verschickt werden und jedes Jahr wieder verwendet werden können.

Neben nachhaltigem Geschenkpapier gibt es aber natürlich auch noch andere Möglichkeiten, Geschenke zu verpacken, ohne dabei viel Müll zu produzieren. Eine beliebte Möglichkeit ist beispielsweise das Verpacken in einer Stoffserviette oder einem hübschen Geschirrhandtuch. Das kann der Beschenkte danach dann auch gleich weiterverwenden.

Schokolade: nachhaltig und fair

Schokokugeln, Weihnachtsmänner und Lebkuchen. All das gehört zu Weihnachten dazu. Aber bei all den Leckereien fällt auch ganz schön viel Müll an. Darüber hinaus enthält handelsübliche Schokolade oft Palmöl, bei dessen Gewinnung große Regenwaldflächen, und damit wichtiger Lebensraum, zerstört wird. Und auch sonst sind viele Süßigkeiten oft nicht nachhaltig. Öko Test kritisierte bei einem Test im Jahr 2019 vor allem die enthaltenen Mineralöle und die Arbeitsbedingungen auf den Kakao-Plantagen.

Eine Schokolade sollte deshalb nicht nur ohne Palmöl sein, sondern auch fair gehandelt werden. Darüber hinaus sollte die Verpackung recyclebar sein und die Zutaten ohne Pestizide angebaut werden. Gar nicht so einfach, so etwas im Supermarkt zu finden.

Gute Anlaufstellen für den Einkauf der Weihnachtsschokolade sind deshalb unverpackt Läden, die häufig nicht nur darauf achten, dass ihre Produkte nicht verpackt sind, sondern auch sicherstellen, dass sie aus nachhaltigem, fairem Handel und ökologischem Anbau stammen. Eine Liste mit Unverpackt Läden in Deutschland gibt es zum Beispiel bei „Einfach Zero Waste leben“.

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Lokal und fair kaufen

Auch Bäckereien bieten Kekse und Lebkuchen an, die unverpackt verkauft werden. Viele Bäckereien und Confiserien haben außerdem Schokonikoläuse im Angebot, die ebenfalls mit wenig oder keiner Verpackung und ganz ohne Palmöl auskommen.

In Confiserien finden sich außerdem Pralinenmischungen mit weihnachtlichen Gewürzen. Hier setzen übrigens immer mehr Chocolatiers auf die „Bean to Bonbon“-Methode, bei der jeder Arbeitsschritt von der Bohne zur fertigen Praline aus einer Hand stammt. So wird sichergestellt, dass Transportwege und Arbeitsbedingungen garantiert fair sind. Außerdem weiß der Chocolatier so genau, was in seiner Praline steckt.

Wer gerne im regulären Handel Weihnachtsmänner und Schokokugeln kaufen möchte, sollte die Siegel auf der Verpackung beachten. Ein Bio-Siegel alleine garantiert aber noch keinen fairen Kakaoanbau. Deshalb sollten Sie immer darauf achten, dass sowohl ein Fairtrade als auch ein Bio-Siegel auf der Packung zu sehen sind. Siegel wie das Naturland-Fair-Siegel berücksichtigen beide Komponenten.

Nachhaltiges Geschirr: Welches ist wirklich umweltfreundlich?

Ob Weihnachtsfeier im Vereinsheim oder Silvesterpartys mit Freunden: Jahrzehntelang geriet die Verpflegung bei solchen Anlässen zur Materialschlacht. Minipizzen und Nudelsalat wurden auf Plastiktellern serviert, dazu Plastikbecher und bruchanfälliges Einwegbesteck. Das ist alles andere als nachhaltig, denn allein in Deutschland entstehen durch die Verwendung von Einweggeschirr jährlich rund 350.000 Tonnen Müll.

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Nachhaltige Weihnachten: Deko

Und die Deko? Auch die kann nachhaltig sein. Denn nichts ist weihnachtlicher als Zweige und Nüsse. Und die gibt es in der Regel vor der eigenen Haustüre. Aber Vorsicht: Einfach Zweige von Bäumen abreißen ist verboten. Und auch vom Waldboden sollten Sie nur das aufsammeln, was Sie für den persönlichen Bedarf brauchen, schließlich sind Kastanien und Eicheln eine wichtige Nahrung für Eichhörnchen und andere Waldtiere. Eine weitere Möglichkeit für schöne Weihnachtsdeko ist Upcycling. So wird zum Beispiel aus einem alten Zollstock ganz schnell ein schöner Weihnachtsstern. Dafür einfach aus den Zollstöcken Sterne formen und an der Wand befestigen.

Eine weitere Idee für nachhaltige Weihnachten ist das Upcycling alter Magazine. Für einen Stern aus einer ausgedienten Zeitschrift rollen Sie einfach eine Magazinseite auf einem Holzstab eng auf. Das Ende können sie mit Klebstoff fixieren und dann den Stab entfernen. So gehen sie weiter vor, bis sie genügend Zacken für den Stern hergestellt haben. Im unserem Beispiel wurden stolze 120 Magazin-Seiten verarbeitet. Die fertigen Zacken können Sie dann auf einen Papierkreis kleben und anschließend aufhängen.

Text: Julia Schenkenhofer
Bilder: Unsplash, Pixabay, Roominabox, Tesa, Fair2me