Nachhaltig bauen

Wir zeigen, wie nachhaltiges Bauen in der Praxis funktioniert und geben hilfreiche Ratschläge und Tipps. Wichtige Themenschwerpunkte sind nachhaltige Baustoffe und erneuerbare Energien.

Stadtquartier aus Holz – nachhaltig bauen mit Modulen

Bild/Rendering: Werner Sobek, AH Aktiv-Haus

Ein nachhaltiges Stadtquartier, welches auf Basis der von Werner Sobek entwickelten und gestalteten Aktivhaus-Module basiert, soll in Stuttgart Bad Cannstatt entstehen. Prototyp dafür ist das modulare Gebäude B10.

In diesem Artikel:

  1. Vom Modul zum Plus Energie Stadtquartier – Nachhaltig Bauen im größeren Maßstab
  2. B10 – das erste Aktivhaus der Welt ist der Prototyp
  3. Modulare Vorfertigung ermöglicht schnelleres Bauen
  4. Lebenswert und nachhaltig: das neue Stadtquartier
  5. Über AH Aktiv-Haus
  6. Über die Werner Sobek AG

Ein Beitrag von AH-aktivhaus sowie bering*kopal, Büro für Kommunikation.

Vom Modul zum Plus Energie Stadtquartier – Nachhaltig Bauen im größeren Maßstab

Ein Meilenstein in Sachen nachhaltiges und serielles Bauen wird das in Stuttgart-Bad Cannstatt geplante Effizienzhaus Plus Quartier. Mit insgesamt 6 Gebäuden für das Personal des Klinikums Bad Cannstatt ist es das größte bislang geplanten Holzhaus-Stadtquartier Deutschlands. Zudem wird es aus der Hand eines einzelnen Investors entwickelt.

Vergeben wurde das Projekt von der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) an die AH Aktiv-Haus GmbH. Diese steht für den architektonisch anspruchsvollen, seriellen Modulbau auf Basis der von Werner Sobek entwickelten und gestalteten Aktivhaus-Module. Grundlage ist hierbei das Triple Zero Prinzip; Erstens, ein Gebäude benötigt nur die Energie, die es aus nachhaltigen Quellen selber erzeugt (Zero Energy). Zweitens, ein Gebäude produziert keine schädlichen Emissionen (Zero Emission). Und drittens, alle Bauteile werden wieder vollständig in technische oder biologische Kreisläufe zurückgeführt (Zero Waste).

 

B10 – das erste Aktivhaus der Welt ist der Prototyp

Der von Werner Sobek entworfene Prototyp, der all diese Anforderungen an nachhaltiges Bauen erfüllt und sich auch durch ein ansprechendes Interieur- und Architekturkonzept auszeichnet, stand als Forschungsprojekt und experimentelle Wohneinheit mehr als 5 Jahre lang in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung. Der Prototyp fand internationale Beachtung unter dem Namen „B10“ – eine Anspielung auf den Standort Bruckmannweg 10.

B10 gilt als erstes Aktivhaus der Welt, das dank eines ausgeklügelten Energiekonzepts und einer selbstlernenden Gebäudesteuerung das Doppelte seines Energiebedarfs aus nachhaltigen Quellen selbst erzeugt. Mittlerweile ist das Experimentalgebäude an seinen Produktionsort zurück transportiert. Dort ist es innerhalb kürzester Zeit wieder aufgebaut worden. Das kompakte Modul gilt nach wie vor als Vorzeigeprojekt für ressourcenschonendes und energieeffizientes Bauen.

Prototyp für das neue Stadtquartier ist das von Werner Sobek entwickelte, modulare Expertimentalgebäude B10 – das erste Aktivhaus der Welt, das dank eines ausgeklügelten Energiekonzepts und einer selbstlernenden Gebäudesteuerung das Doppelte seines Energi
Prototyp für das neue Stadtquartier ist das von Werner Sobek entwickelte, modulare Expertimentalgebäude B10 – das erste Aktivhaus der Welt, das dank eines ausgeklügelten Energiekonzepts und einer selbstlernenden Gebäudesteuerung das Doppelte seines Energiebedarfs aus nachhaltigen Quellen selbst erzeugt. B10 stand mehr als 5 Jahre lang in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung und zog ein internationales Publikum an. (Bild: Zooey Braun)

Modulare Vorfertigung ermöglicht schnelleres Bauen

Bereits am Beispiel von B10 wurde sichtbar, dass das Bauen mit vorgefertigten Modulen schneller geht und der Wohnraum in kurzer Zeit bezugsfertig ist. Auch die Anwohner dürften sich darüber freuen. Denn Lärm und Schmutz wie beim konventionellen Bauen vor Ort werden weitgehend vermieden. Gerade wenn kurzfristig Wohnraum geschaffen werden muss, sind diese Aspekte von Vorteil. So auch bei der ebenfalls von Werner Sobek entworfenen Wohnanlage in Winnenden; diese wurde auf Basis des modularen Konzepts von B10 zur Beherbergung von 200 Personen geplant.

In Bad Cannstatt wird nun noch umfangreicher geplant. Es handelt sich um die größte Vergabe eines Bauvorhabens für „serielles Bauen“ nach dem GdW Rahmenvertrag*. Diesen konnte AH Aktiv-Haus mit den von Werner Sobek entwickelten und gestalteten Aktivhaus-Modulen für sich gewinnen. Insgesamt entstehen in dem Stadtquartier im Prießnitzweg 329 Wohnungen für Mitarbeiter des Krankenhauses Bad Cannstatt. Diese Wohnungen verteilen sich auf sechs je 4- bzw. 5-geschossige Gebäude. Die modulare, serielle Bauweise ermöglicht die vergleichsweise schnelle Realisierung in zwei Bauabschnitten; Geplant ist es, bereits im Frühjahr des Jahres 2022 die ersten 157 Wohneinheiten fertigzustellen. Darunter ist eine große Anzahl an Mikroapartments. Gegen Ende des Jahres 2023 ist geplant, die zweite Bauphase mit 172 Wohneinheiten abzuschließen.

*Bei der GdW handelt es sich um den Spitzenverband der Wohnungswirtschaft, der u.a. mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie weiteren Mitgliedsunternehmen eine Rahmenvereinbarung über den Neubau von mehrgeschossigen Wohnbauten u.a. in serieller und modularer Bauweise mit hoher architektonischer Qualität abgeschlossen hat. In diesem Zusammenhang wurde ein innovatives Ausschreibungsverfahren entwickelt, das neun Bieter/Bietergemeinschaften gewonnen haben, darunter die AH Aktiv-Haus GmbH. Ziel ist es außerdem, schnell, kostengünstig und in hoher Qualität zu bauen; auch der Nachhaltigkeitsaspekt spielt eine wichtige Rolle.

Lebenswert und nachhaltig: das neue Stadtquartier

Lebenswert und in jeder Hinsicht nachhaltig soll das neue Stadtquartier sein und den KfW 40 Plus Standard erfüllen. Im Jahresmittel soll darüber hinaus ein Energieüberschuss aus regenerativen Quellen erzeugt werden. Bei der geplanten Holzständerbauweise ist es zudem vorgesehen, überwiegend zertifizierte Hölzer zu verwenden. Durch konsequente Anwendung des Leichtbau-Prinzips wird Material gespart. Die Häuser dienen so durch den Baustoff Holz nicht nur als CO2-Speicher, sondern zeichnen sich im Vergleich mit herkömmlichen Bauweisen auch durch eine deutliche Reduktion ihrer grauen Emissionen aus.

 

Lebenswert und in jeder Hinsicht nachhaltig soll das neue Stadtquartier sein und den KfW 40 Plus Standard erfüllen. Die modulare, serielle Bauweise ermöglicht die vergleichsweise schnelle Realisierung.
Lebenswert und in jeder Hinsicht nachhaltig soll das neue Quartier sein und den KfW 40 Plus Standard erfüllen. Die modulare, serielle Bauweise ermöglicht die vergleichsweise schnelle Realisierung. Bild/Rendering: Werner Sobek, AH Aktiv-Haus

Geplant ist ein möglichst effizientes Heizsystem auf Basis von Sole-Wasser-Wärmepumpen, Photovoltaikmodulen sowie Solar-Hybridkollektoren. Zudem ist ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung zur Unterstützung der Heizung vorgesehen. Weitere wichtige Aspekte, die eine hohe Aufenthaltsqualität schaffen sollen, sind unter anderem eine gute Belichtung, großzügig gestaltete Grün- und Gemeinschaftsflächen sowie kühlende Frischluftzufuhr zwischen den Gebäuden.

 

Über AH Aktiv-Haus

Die AH Aktiv-Haus GmbH entwickelt nachhaltige Wohnprojekte für Unternehmen der Wohnungswirtschaft. In serieller, modularer Bauweise konsequent nachhaltig zu bauen und dabei mit weniger Material mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist das Ziel. Das Nachhaltigkeitskonzept von AH Aktiv-Haus basiert auf den drei Säulen Ökologie, Soziales und Wirtschaftlichkeit. Unter besonderer Berücksichtigung steht zudem die Energieerzeugung aus regenerativen Quellen. Essentiell ist es darüber hinaus, bei allen Bauvorhaben ein architektonisch anspruchsvolles Konzept umzusetzen und Wohnraum mit hoher gestalterischer, baulicher und funktionaler Qualität zu schaffen.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Werner Sobek und AH Aktiv-Haus haben Erfahrung im Bereich des modularen, seriellen Bauens: Diese Wohnanlage steht seit Dezember 2019 auf einem kompakten Grundstück am Rande der Esslinger Innenstadt und besteht aus 17 Apartements in Modulbauweise. Maximale
Werner Sobek und AH Aktiv-Haus haben Erfahrung im Bereich des modularen, seriellen Bauens: Diese Wohnanlage steht seit Dezember 2019 auf einem kompakten Grundstück am Rande der Esslinger Innenstadt und besteht aus 17 Apartements in Modulbauweise. Maximale Vorfertigung, möglichst kurze Montagezeiten und einfache Umrüstbarkeit standen im Mittelpunkt des Entwurfs. (Bild: Zooey Braun)
Stadtquartier in Winnenden; Die Stadt suchte nach einer kurzfristig realisierbaren Lösung zur Unterbringung von ca. 200 Personen. Eines der wichtigen Kriterien war die Einhaltung nachhaltiger Standards zu Energieverbrauch und Rückbaubarkeit. Bei dem Bauvo
Die Stadt Winnenden suchte nach einer kurzfristig realisierbaren Lösung zur Unterbringung von ca. 200 Personen. Eines der wichtigen Kriterien war die Einhaltung nachhaltiger Standards zu Energieverbrauch und Rückbaubarkeit. Bei dem Bauvorhaben im Stadtteil Schelmenholz wurden im Jahr 2016 insgesamt 38 Module von AH Aktiv-Haus eingesetzt. (Bild: Zooey Braun)

Über die Werner Sobek AG

Das 1992 von Professor Werner Sobek gegründete Unternehmen steht weltweit für Engineering, Design und Nachhaltigkeit. Werner Sobek hat Büros in Berlin, Buenos Aires, Dubai, Frankfurt, Hamburg, Istanbul, Moskau, New York sowie Stuttgart und beschäftigt über 350 Mitarbeiter. Die Projekte, für die Werner Sobek verantwortlich zeichnet, überzeugen durch hochwertige Gestaltung auf der Basis von erstklassigem Engineering. Zudem sind ausgeklügelte Konzepte zur Minimierung von Energie- und Materialverbrauch oberste Priorität. Das Unternehmen steht unter der Leitung von Roland Bechmann, Prof. Dr. Lucio Blandini, Stephen Hagenmayer sowie Prof. Dr. Thomas Winterstetter. Prof. Dr. Werner Sobek ist Vorsitzender des Aufsichtsrats.

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